Das Hattinger Stadtarchiv hat einige Rätsel um einen holländischen Widerstandskämpfer gegen die Nazis gelöst. Bei der Stolperstein-Aktion 2005 wurde auch an den niederländischen Kaplan Hubertus Mol erinnert, der während des Zweiten Weltkrieges als Strafgefangener auf der Henrichshütte Zwangsarbeit leisten musste und dann am 13. April 1943 in der Gefangenenbaracke in der Welperstraße ermordet wurde.
Stadtarchivar Thomas Weiß hatte die Biografie des Geistlichen rekonstruiert und die Informationen auf der Homepage des Stadtarchivs (http://www.archiv.hattingen.de/pdf/stadtgeschichte/stol_erst_mol.pdf) weltweit zugänglich gemacht. Darauf aufmerksam wurde der niederländische Historiker Jan Bax, der seit über 50 Jahren in der Kapelaan Molstraat in Halsteren lebt und sich schon lange für das Schicksal des Priesters interessierte. Es folgte ein intensiver Informationsaustausch.
Zum 70. Todestag im April 2013 veröffentlichte Jan Bax die Ergebnisse seiner Nachforschungen in dem niederländischen Buch „Kapelaan Hubertus Mol - Een kapelaan in oorlogstijd“ (ISBN 978-90-820683-0-6.) Hubertus Mol war wegen der Leitung der verbotenen Jugendorganisation „Jonge Wacht“, des „Abhörens feindlicher Sender“ sowie wegen Unterstützung untergetauchter Personen ins Visier der deutschen Besatzer in den Niederlanden geraten. Am 11. Februar 1943 wurde er vom Deutschen Landgericht Den Haag zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, zwei Monate später starb der 28-jährige Kaplan als „Strafgefangener“ in Hattingen.