Hattingen. Familienvater (38) vor der II. Strafkammer des Landgerichts Essen.

Der Prozess gegen den 38 Jahre alten türkischen Familienvater, der im Dezember mit einem Messer auf seine Ehefrau (44), die beiden Töchter (21, 20) und den Sohn (17) eingestochen hatte, wird am Dienstag, 28. Mai, eröffnet. Vor der II. Strafkammer des Landgerichts Essen sind fünf Verhandlungstage angesetzt – Anklagevorwurf: versuchter Mord in Tat­einheit mit gefährlicher Körper­verletzung in vier Fällen.

Die 44-jährige Frau, eine der Töchter und der Sohn waren bei dem Familiendrama an der Otto-Hue-Straße in der Südstadt lebens­gefährlich verletzt worden. Einem zur Hilfe geeilten Nachbarn gelang es schließlich, dem Angeschuldigten die Messer abzunehmen und die Polizei herbeizurufen (wir berichteten).

„In der Familie bestand seit längerer Zeit Streit über finanzielle Angelegenheiten und über die angeblich freizügige, westlich orientierte Lebensweise der drei Kinder“, heißt es in der Prozessankündigung des Landgerichts. Am Tattag sei der Angeklagte verärgert gewesen, weil seine 20-jährige Tochter einen Scheck eingelöst hatte, der der Familie überlassen worden war. „Er legte ihr seinen Arm um die Schulter und führte sie in die Diele der Wohnung, weil er angeblich mit ihr über die Angelegenheit sprechen wollte. Er zog jedoch unerwartet ein Klappmesser und stach mehrfach auf sie ein.“