Hattingen. Türkisch-Islamische Gemeinde plant Kooperation mit der Musikschule.Mehr deutsche Besucher. Vorurteile abbauen, Kultur kennen lernen.
Besseres Wetter hätten sich die Veranstalter des Integrations- und Kulturfestes der Türkisch-Islamischen Gemeinde für die Moschee nicht wünschen können: So tummelten sich am Sonntag des Pfingst-Wochenendes bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein zahlreiche Besucher auf dem Parkplatz der Moschee an der Martin-Luther-Straße.
Schon von weitem sind die Menschenscharen, die riesige Hüpfburg und die Vielzahl an Ständen zu erkennen, vor denen sich Besucher drängen. „Das Fest wird mit jedem Jahr größer“, erzählt der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde Mehmet Baydar. Seit über zehn Jahren werde es nun schon jedes Jahr im Mai veranstaltet. Doch es sei nach wie vor noch im Wachstum. „Wir haben aber viele Ideen, wie wir das Fest noch vielfältiger machen können.“ So ist fürs nächste Jahr beispielsweise eine Kooperation mit der Musikschule Hattingen in Planung.
„Die Feier wurde mit den Zielen ins Leben gerufen, aktiv einen Beitrag zur Integrations- und Kulturförderung zu leisten, unsere Kultur zu vermitteln und so das Verständnis und die deutsch-türkischen Beziehungen zu stärken“, erzählt Özcan Balik, Sekretär der Gemeinde. Was besonders erfreue: Dieses Jahr seien deutlich mehr Deutsche auf dem dreitätigen Festival erschienen. So seien sie ihren Bestrebungen schon wieder einen Schritt näher gekommen.
Inge Haack und ihr Mann Jürgen sind zwei von ihnen. „Wir kommen aber schon seit Jahren regelmäßig hierher.“ Sie interessieren sich sehr für die islamisch-türkische Kultur, haben hier viele Bekannte und Freunde gefunden. Genauso wie Helmut Seelig, Leiter der EN-Kriminalpolizei, und Opferschutzbeauftragter Dieter Bahns. Auch sie seien durch die Kooperation mit der Gemeinde und den engen Kontakt mit deren Mitgliedern schon seit Jahren gern zu Gast auf dem Fest, das sich dem Abbau von Vorurteilen verschrieben hat.
Zwischen Essensständen, an denen Köstlichkeiten aller Art präsentiert und verkauft werden, steht Familie Jäger, zum ersten Mal Besucher des Festes. „Wir sind auf Empfehlung meiner Arbeitskollegin Havva-Nur hier“, erzählt die zweifache Mutter Melanie.
Die Kinder quengeln und wollen endlich etwas von den lecker duftenden Speisen probieren, die sie schon aus ihrem Türkeiurlaub im vergangenen Jahr kennen. Doch nicht nur Kulinarisches hat der dreitägige Festakt zu bieten; ob nun Darbietungen anatolischer Tänze, komödiantische Einlagen oder traditionelle Musik: Man erhält ein Spektrum an unterschiedlichen Eindrücken der türkisch-islamischen Kultur. So wird an diesen Tagen an langen, großen Tischen zusammengesessen, gegessen, geredet und gelacht. Eben ein Austausch von Gedanken, Meinungen, Kultur.