Hattingen. . Neuer Euro-Schein ist in den Geschäften bekannt. Viele Hattinger haben ihn aber auch noch nicht in der Hand gehabt und schauen zweimal hin.

„Umtauschen? Trauen Sie dem nicht? Das ist doch der neue Fünfer.“ Verkäuferin Birgitt Mielke vom Geschäft Wirth Schreiben und Schenken lacht, als sie den grünlichen Schein entgegen nimmt und das Wechselgeld sucht. Eine Woche nach Einführung des überarbeiteten Fünf-Euro-Scheins prüft die Hattinger Zeitung, ob die neue Optik bei Geschäftsleuten und Kunden angekommen ist – mit unterschiedlichen Ergebnissen.

Zu Gesicht bekommen haben viele Hattinger den Schein jedenfalls noch nicht. Auch Birgitt Mielke scherzt: „Den gibt’s hier noch gar nicht.“ Das Gegenteil beweist Doris Schröder von Tabakwaren und Zeitschriften Eickermann, die schon einige neue Fünfer in der Kasse hat. Trotzdem schaut sie den Schein genau an, bevor sie wechselt. Eine Kundin habe ihr gezeigt, wie der „Neue“ aussieht. Ebenso erging es Ziver Akdogan vom Pizza Express. Auch er prüft den Grünling erst kritisch, „aber ich hätte ihn genommen“, stellt er klar.

Von der Geschäftsleitung wurde Julia Kraczyk vom Schreibwarengeschäft McPaper über die Neuerungen informiert. Und auch in der Hand hatte sie schon einige der Scheine. „Ich sammel’ die selbst“, erklärt sie lachend.

Ein Forint ist kein Euro

Noch ganz andere Zahlungsmittel sammelt Gioacchino Priolo von der Änderungsschneiderei Sartoria da Mariella in seiner Kasse. „Ich habe hier einen Forint, den hat mir jemand als Euro-Stück gegeben“, zeigt er. Mit der ungarischen Währung kann er wenig anfangen. Aber bei Kleingeld würden die Leute einfach nicht so genau hinschauen. Deshalb gebe es auch mit dem neuen Fünfer keine Probleme. „Bei einem Fünfziger schauen die Leute genauer hin“, weiß Priolo.

Birgitt Mielke ist da skeptischer: „Ich glaube schon, dass einige Kunden da misstrauisch sind“, spekuliert sie. Und das zu Recht, wie sich im Test zeigt. „Den hätte ich nicht angenommen“, sagt Bäckerei-Kunde Semi Selmnonaj bestimmt und wendet den Schein interessiert hin und her. Und auch Erika Krämer schaut sich den Geldschein ganz genau an. So einen habe sie bisher noch nicht gehabt und „ich würde ihn für falsch halten“, gibt sie zu.

Torsten Grabinski von der Sparkasse berichtet, das Geldinstitut habe seine Kunden auf Aushängen informiert. Der neue Schein wird nach und nach den alten ersetzen und von den Banken mit der normalen Bestellung geordert. Man habe kein Bündel neue Euros bekommen, erklärt Thomas Alexander von der Volksbank. Es habe aber eine Empfehlung der Zentralbank gegeben, den Fünfer erst einmal am Schalter auszugeben, um die Kunden aufzuklären. „Aber bisher gab es keine Irritationen.“