Hattingen. Feinstaub: Die Stadt steht im Vergleich mit anderen Kommunen im Ruhrgebiet hervorragend da. Die Messwerte an der Lanuv-Station im Ludwigstal sinken seit zwei Jahren kontinuierlich.
Das Stadtmarketing wirbt gerne mit Hattingens Natur, viele Bürger sind stolz auf unsere Stadt, weil sie so schön und mit viel Grün und Erholungswert am Rande des Ruhrgebiets ihre Vielfalt ausbreiten kann. Und jetzt wird auch der Luft eine besondere Qualität bestätigt: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Naturschutz (Lanuv) veröffentlichte die aktuellen Feinstaub-Werte für NRW, die in Hattingen seit zwei Jahren bereits kontinuierlich sinken. Konsequenz: Ein Umweltzone wird es auch in den kommenden Jahren sicher nicht geben.
An der Mess-Station, die im Ludwigstal steht, werden die Belastungen durch Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2) und Schwebstaub PM10 gemessen, jeweils Durchschnittswerte für Luft-temperaturen, die um 20 Grad Celsius liegen. Der Wert für Stickstoffmonoxid lag im Jahr 2012 beispielsweise bei sieben Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (2011: 9; 2010: 8). Lediglich der Höchstwert lag mit 388 Mikrogramm höher als in den Vorjahren (288 und 223) – auch weil es mehr Sonnentage gegeben hat. Der Wert für Stickstoffdioxid lag indes bei 22 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (2011: 53; 2010: 23). Die Grenzwerte für den Jahresmittelwert (40 µg/Kubikemeter) wurden also problemlos eingehalten. Für PM10 wurden nur Ergebnisse von ausgewählten Standorten vom Landesamt veröffentlicht.
„Wir liegen am Rande des Ruhrgebiets, haben hauptsächlich Westwind“, erklärt Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger, der auch im Naturschutzbund (Nabu) aktiv ist. „Es sind Ergebnisse, die jeden freuen sollten.“
Zuständig ist die Stadt in diesem Bereich aber nicht, sondern die Bezirksregierung in Arnsberg. Sie würde bei konstant hohen Werten auch eine Umweltzone an besonders belasteten Stellen im Stadtgebiet einrichten. Hier dürften dann nur noch Autos mit der entsprechenden Plakette fahren – in den Nachbarstädten darf in diesen Zonen nur noch mit grüner und gelber Plakette gefahren werden.
„Der dauerhafte Eintrag von Luftschadstoffen führt zu schädlichen Bodenveränderungen. Außerdem gefährden Staubniederschlag und seine Inhaltsstoffe indirekt die Gesundheit, wenn Gemüse, Früchte oder Futtermittel beaufschlagt und verzehrt werden oder wenn Kinder verunreinigte Erde in den Mund nehmen“, erklärt das Landesamt im Zusammenhang mit den jetzt veröffentlichten Ergebnissen.
Staubniederschlag wird mit Hilfe von einfachen, oben offenen Kunststoffbehältern gesammelt. Diese Gefäße werden in ein bis anderthalb Meter Höhe über der Bodenfläche aufgestellt.