Hattingen. . Die Gruppe „Mummenschanz“ lud zum Vier-Gänge-Musical-Dinner ein und spendete die Einnahmen für die Renovierung des Gemeindehauses Holthausen

Als die Lichter ausgingen, die Musik ertönte und sich der Vorhang öffnete, stieg die Spannung im Saal und alle Blicke richteten sich zur Bühne. Mit den Worten „Sei hier Gast, das schmeckt doch ganz vorzüglich“, begrüßten Butler und Mägde die etwa 40 Gäste zum Musical-Dinner mit einem Stück aus „Die Schöne und das Biest“. Es herrscht eine „familiäre Atmosphäre“, sagte Moderatorin Ilka Schulte und freute sich auf einen gemütlichen Abend mit einer Mischung aus Unterhaltung und Abendessen.

Seit Ende Januar probte die Musical-Gruppe „Mummenschanz“ für vier Stunden Bühnenshow im evangelischen Gemeindezentrum Holthausen für den guten Zweck. Denn etwa 500 Euro wurden an diesem Abend zur Renovierung der Isolierung des gut 30 Jahre alten Gebäudes gespendet. Singen und Schauspielern für einen Scheck – das war also das Motto der Gruppe, die Lieder aus zwölf Musicals im Vollplayback auf die Bühne brachte.

Und bereits zu Beginn der Aufführung wurde deutlich, dass alle der 26 Darsteller mit vollem Engagement am Werke waren, denn alle waren sowohl textsicher als auch synchron in der Tanzchoreographie. Nach etwa fünf Liedern, die thematisch in Blöcke aufgeteilt und aus bekannten Musicals wie „Das Phantom der Oper“, „Cats“, „Tanz der Vampire“ oder „Die Päpstin“ entnommen waren, wurde jeweils ein Gang des Vier-Gänge-Menü serviert.

Windbeutel und Totentanz

Das bestand zur Vorspeise aus einem Fischteller und einer Spargelcremesuppe, zum Hauptgang aus Putengeschnetzeltem mit Spätzle und Kaisergemüse sowie zur Nachspeise aus Windbeuteln mit Kirschen und Sahne und wurde ehrenamtlich vom Restaurant „Zur Blume“ zubereitet. Ganz dem Stil entsprechend eilten Butler in schwarzem Frack mit weißen Handschuhen von Tisch zu Tisch und servierten die detailvoll dekorierten Teller den Gästen. Zu denen zählten auch Ulrike Dieckmann und ihre Mutter Helga Rauh aus Hattingen. „Das Musical ,Elisabeth’ habe ich bereits live gesehen“, erinnerte sich Ulrike Dieckmann und freute sich über bekannte Melodien.

Zappelnd begann auf der Bühne der Totentanz, in dem sich die Darsteller in abgehakten Bewegungen von unten wie aus einem Grab aufrichteten. Auch der Tod selbst war auf der Bühne präsent und wanderte ganz in Schwarz zu ermordeten Kaiserin Elisabeth hinüber, die in einem weißen Ballonkleid mit Spitze und Rüschen im Finale für ihre Freiheit sang.