Hattingen. . Erkan Cöloglu begrüßt aktuellen Gesetzesentwurf
Ab 2014 könnte es einen rein muslimischen Friedhof geben. Möglich macht dies eine Neuerung des Bestattungsgesetzes, die das Landeskabinett beschloss. Bestattungen nach muslimischer Tradition sollen dadurch erleichtert werden. Der Gesetzesentwurf wird nun in den Landtag eingebracht. Erkan Cöloglu, Vorsitzender des Hattinger Integrationsrates, zeigte sich erfreut. „Wir begrüßen es, dass das Gesetz auf Landesebene, weit über die Fraktion hinaus, abgesegnet wurde.“
Bereits seit mehr als zehn Jahren sind traditionelle muslimische Bestattungen in Hattingen ein Thema. Seit 2002 können Muslime auf dem städtischen Friedhof in Welper nach ihren Ritualen beerdigt werden. Besonders häufig genutzt wurde dies allerdings nicht. Das Problem: Die Friedhofssatzung hat sich bislang nicht komplett mit den islamischen Bestattungsbräuchen gedeckt.
Durch die Novellierung des Bestattungsgesetzes könnte nun in die Entwicklung um den Friedhof in Welper etwas Wind kommen, hofft Cöloglu. „Das Thema wurde bereits 2012 im Umwelt- und Verkehrsausschuss diskutiert und an den Integrationsrat weitergeben. Wir wollten aber damals erst den Gesetzesbeschluss abwarten.“ Nun habe man die Rückendeckung aus Düsseldorf, um das Thema wieder aufzugreifen.
An einen rein muslimischen Friedhof in Hattingen denkt der Integrationsratsvorsitzende aber noch nicht. „Wenn der Bedarf gegeben ist würden wir zunächst lieber mit der Stadt kooperieren.“ Erst wenn sich die Anzahl der Bestattungen erhöhen würde, könne Cöloglu sich vorstellen, die Finanzierung eines eigenen Friedhofs zu stemmen.
Platzprobleme sieht er nicht: „Im Zuge des Stadtentwicklungskonzepts sollen ja auch einige Flächen noch geändert werden. Anders als etwa in Essen, wäre unser Friedhof dann etwas überschaubarer.“