Hattingen. . In einem Kompetenztraining mit den Schulsozialarbeitern stärkten Drittklässler der GGS Holthausen durch Übungen und Spiele ihre Klassengemeinschaft.
Nur auf bunten Sportmatten dürfen sich die 20 Schüler der Klasse 3c der Gemeinschafts-Grundschule (GGS) Holthausen fortbewegen. Ihre Klassenkameraden holen daher immer wieder Matten und pflastern den Boden der Mehrzweckhalle Am Hagen. Hinter dem vermeintlichen Spiel steckt eine Übung zur Teambildung. „Die Aufgabe ist Teil eines Kompetenztrainings“, sagt Grundschulsozialarbeiterin Inge Kampmann.
Bedarf für Trainings ist vorhanden
In acht Doppelstunden konnten die Drittklässler in den vergangenen Wochen dadurch ihre Klassengemeinschaft stärken. Während in der Halle vor allem Übungen für Bewegung und Miteinander auf dem Plan standen, ging es im Theorieunterricht um Themen wie Gefühle erkennen, non-verbale Kommunikation und Rollenspiele. Aber ist ein derartiges Kompetenztraining für Acht- bis Neunjährige wirklich erforderlich? Dass der Bedarf an solchen Projekten auch schon für jüngere Schüler vorhanden sei, zeigten Erfahrungen in anderen Grundschulen, sagt Inge Kampmann, die die Kompetenztrainings mit Schulsozialarbeiter Daniel Neuendorf anbietet.
„Wir haben erlebt, dass Kinder bereits Probleme damit hatten, ihre Klassenkameraden in Übungen an den Händen zu fassen.“ Besonders in den dritten Klassen sei es schon wichtig, die Schüler auf den Wechsel auf eine weiterführende Schule vorzubereiten. Darum würde man auch in enger Zusammenarbeit etwa mit der Gesamtschule stehen. „Vorstellbar wäre eine Fortsetzung unserer Arbeit, wenn die Schüler älter werden.“
Wenig Erfahrungswerte
Da die Stadt für die Kompetenztrainings erst im Oktober 2012 grünes Licht gegeben hatte, gebe es noch wenig Erfahrungswerte. Die ersten Erfahrungen, zum Beispiel an der Grundschule Oberwinzerfeld seien aber durchweg positiv gewesen. Bis Mitte 2015 sollen durch das Bildungs- und Teilhabepaket weitere Projektgelder zur Verfügung gestellt werden. An der GGS Holthausen könne man sich daher vorstellen auch mit den kommenden dritten Klassen solche Projekte zu machen. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unserer Schüler“, sagt Schulleiterin Susanne Bergmann. „Man merkt die Klasse hat in den acht Doppelstunden unheimlich viel dazu gelernt.“
Besonders beeindruckt hätte sie die Abschlussreflexion, bei der die Kinder sich selbst zu dem Projekt äußern konnten. „Natürlich geht es Kindern in diesem Alter vor allem darum, bei solchen Projekten Spaß zu haben“, sagt Bergmann. Erstaunlicher Weise hätten sich viele aber auch sehr differenziert geäußert. „Die konnten ganz genau sagen, was ihnen gefallen hat, aber auch, was nicht.“