Hattingen. Die Pfadfinder Niederwenigern holen ab, was Menschen nicht mehr tragen.Der Kreis unterstützt, damit illegale Sammler keine Chance haben

Wenn sie von der anstehenden Altkleidersammlung der Pfadfinder in Niederwenigern spricht, gerät Elisabeth Henne von der Abteilung öffentlich-rechtliche Entsorgungswirtschaft im EN-Kreis ins Schwärmen. „Das ist eine rundum tolle Aktion mit vielen Gewinnern.“

Denn: Es gibt viele illegale Sammlungen und viele unseriöse Verwerter. „Bei dieser Aktion ist alles überprüft. Wir wissen bis auf das letzte Gramm, wo alles hingeht.“ Darum können Menschen, die alte Kleider übrig haben, am Samstag, 20. April, beruhigt ihre Gaben an die Straße stellen.

Erlös geht in die Jugendarbeit

Nach einer mehrjährigen Sammelpause entschlossen sich die Pfadfinder, die Aktion wieder zu beleben - und sprachen Elisabeth Henne an. „Wir waren uns unsicher, ob wir auch wie früher Papier sammeln können. Das geht aber nicht, weil es da ja die blauen Tonnen und feste Verträge gibt“, so Pfadfinder Lukas Hahne (22). Er gehört wie Sebastian Winkelheide (18) und Alexander Brunne (22) aus der Leiterrunde zur Arbeitsgemeinschaft Altkleidersammlung.

„Wir sind insgesamt 60 Aktive, in der Leiterrunde sind 15 Mitglieder. Alle machen bei der Aktion mit.“ Die Kleinen haben die Flyer an alle Haushalte verteilt. Für die Sammlung selbst stellt Alexander Brunne seinen orangefarbenen Sprinter zur Verfügung. Ab 9 Uhr holen dann am 20. April bis zu 20 Freiwillige ab 14 Jahren die Säcke ab. „Wir haben keine Vorstellung davon, wie viel wir zusammen bekommen“, sagt Hahne. Die Einnahmen werden in die Jugendarbeit fließen.

„Wir haben den Verwerter überprüft, waren im Werk. Geschulte Frauen sortieren 250 verschiedene Bündel, wissen beispielsweise, welche Aufdrucke auf T-Shirts nicht in muslimische Länder gehen dürfen“, erklärt Henne. Es sei toll, dass die Pfadfinder nicht nach Subventionierung riefen, sondern selbst aktiv würden. „Sie fühlen sich der Welt verpflichtet. Selbst manche caritative Einrichtung versucht manchmal, für Altkleider bei dem ein oder anderen nicht so seriösen Verwerter noch einen Euro mehr zu bekommen“, bedauert Henne.

Gäbe es mehr solche Aktionen, wäre Hahne „glücklich“. Wird dieser Einsatz ein Erfolg, so hofft Henne, dass die Pfadfinder aus Niederwenigern bei der nächsten Aktion die anderen vier Stämme Hattingens mit ins Boot holen. Dann würden Altkleider flächendeckend abgeholt. „Das ist auch unser Ziel“, bestätigt Hahne. Der Kreis unterstützt die Freiwilligen mit Mitarbeitern vor Ort: „Die Pfadfinder haben eine Telefonnummer. Sehen sie illegale Sammler, können sie sofort anrufen. Wir regeln das dann.“