Hattingen. . St. Mariä Empfängnis wurde vor 60 Jahren erbaut. 2008 strich das Bistum die finanzielle Förderung. Pfarrei bekennt sich zu ihr als „weitere Kirche“
Idyllisch ist die katholische Kirche St. Mariä Empfängnis in Bredenscheid gelegen. 60 Jahre wird sie 2013 alt - und ist, obgleich sie den Status „weitere Kirche“ hat - noch voller Leben. Dank des höchst aktiven Fördervereins St. Mariä Empfängnis Hattingen-Bredenscheid.
Schon beim Bau damals halfen Freiwillige beim Ausheben der Baugrube gegenüber dem Kloster St. Antonius. 2008 teilte das Bistum mit, die Kirche finanziell nicht mehr zu unterstützen. „Zum Glück hatte sich schon 2005 der Förderverein gegründet, wir hatten Jahre Vorlauf, um Reserven anzusparen“, sagt die Vorsitzende eben dieses Verein, Silke Wegemann.
Geplant war zunächst ein Kirchenbauverein. „Das klappte aber nicht, dann fiel die Entscheidung für einen Verein nach bürgerlichem Recht“, erinnert sie sich - und freut sich, dass damals wie heute von der Pfarrei St. Peter und Paul ein klares Bekenntnis zu St. Mariä Empfängnis ausgesprochen ist. „Sonst könnte es hier gar keinen Gottesdienst geben. Auch finanziell unterstützt die Pfarrei ja.“
8000 Euro Betriebskosten
8000 Euro Betriebskosten bringt der Förderverein mit über 100 Mitgliedern jährlich auf. „Außerdem haben wir gerade außen zwei Griffe anbringen lassen, damit Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, die beiden Stufen zur Eingangstür besser schaffen“, so Silke Wegemann, die mit Stoffmustern durch die schmucke, heimelige Kirche läuft: Für die Kirchenbänke sollen Sitzpolster gefertigt werden. Auch die Lamellen vor den Turmfenstern mussten erneuert werden. „Sie drohten herunterzufallen. Zwei sind ersetzt, dann kam der Winter dazwischen, eines fehlt noch.“
2011 wurden die Toiletten saniert, die Räume frisch gestrichen - und der Kalender, auf dem die Gruppen ihre Aktivitäten eintragen, ist gut gefüllt. Einige private Vermietungen sind da zu entdecken. Die Pfadfinder sind mit mehreren Gruppen jede Woche vor Ort, der Chor probt wöchentlich. Die Senioren, Mitglieder der KAB und der kfd kommen monatlich hier zusammen. Ehrenamtliche putzen. Der Gottesdienst samstags um 17 Uhr lockt 60 bis 70 Gläubige an. „Hier ist man zu Hause, wir können zu St. Peter und Paul gehen, aber hier ist das anders, man kennt sich gut, kommt anders nach dem Gottesdienst ins Gespräch.“
Ein Ausschuss des Gemeinderats tagt in den Räumen. Zwei Klosterkonzerte hat der Förderverein in der gegenüber liegenden Klosterkapelle organisiert, und bei der Nacht der offenen Kirche ist man dabei. Seit Jahrzehnten gibt es ein ökumenisches Sommerfest, am ersten Advent einen Basar. Ein Großteil der Einnahmen geht an den Förderverein.
Zu seiner Mitgliederversammlung lädt der Förderverein in die Kirche, Hackstückstraße 36, am 13. April, 18 Uhr, Interessierte ein.