„Die Ruhr-Universität sorgt dafür, dass Studierende des doppelten Abiturjahrgangs genauso qualitativ hochwertig studieren können wie alle anderen Jahrgänge zuvor auch“ – so formuliert die große Hochschule in der Nachbarstadt Bochum ihre Zielvorgabe zum erwarteten Mehr-Andrang im Herbst. Die dahingehenden Maßnahmen sind vielfältig, betreffen viele Bereiche: Zunächst muss für mehr Platz gesorgt werden, deshalb wurde und wird gebaut und gemietet.

Neue Studienplätze mussten geschaffen werden, insgesamt sind es 4477, wie mit dem Land vereinbart wurde. Des weiteren gibt es unzählige größere und kleinere Optimierungen, von den verbesserten Taktzeiten des ÖPNV bis zu Optimierung des Mensa-Angebots mit verlängerten Öffnungszeiten. So können etwa im ehemaligen Tutorienzentrum (TUZ) etwa 800 zusätzliche Mahlzeiten in den Stoßzeiten ausgegeben werden. Nach Angaben des NRW-Ministeriums stehen für die Maßnahmen zusätzliche Mittel aus dem Hochschulpakt II in Höhe von 62 Mio Euro zur Verfügung.

Besonders wichtig ist das Raumproblem. Berichte über überfüllte Veranstaltungen gehörten auch schon ohne doppelten Abi-Jahrgang zu den häufigsten Klagen an der Ruhr-Universität. Die RUB mietet deshalb viele zusätzliche Flächen an, für Seminarräume, Hörsäle, Räume zum Lernen und Büros. Das sind Räume am Bergbaumuseum und an der Universitätsstraße 90/90a, an der Overbergstraße 19 (dort: vier Seminarräume à 30 Personen, zwei Seminarräume à 50 Personen, ein Aufenthaltsraum, zwei Bewegungsräume für den Hochschulsport), am Kirchenforum/Universitätsforum im Uni-Center (17 Seminarräume, 14 bis 350 Plätze, insgesamt 1487 Plätze), im Stadthaus Bongardtstraße/Kortumstraße (drei Seminarräume à 90 Personen, ein Workshopraum à 30 Personen), in der Oase am Buscheyplatz (zwei Seminarräume) und den Hardenbergsaal als Vorlesungssaal für gut 200 Personen). Zusatzangebot: Teile der Mensa können von Studierenden außerhalb der Essenszeiten als Lernfläche genutzt werden. Dazu wurden extra W-Lan Zugänge eingerichtet.

Flankierende Maßnahmen

Zu den eher flankierenden Maßnahmen gehört es, eine „Ent­zerrung der Zeiten“ zu versuchen. Geplant ist, nicht alle Studierende gleichzeitig zur Uni, nach Hause und in die Mensa gehen zu lassen und somit die sonst kaum zu bewältigenden Stoßzeiten zu verringern. Ob das bei der Masse der Veranstaltungen möglich sein wird, bleibt abzuwarten.

Eine andere interessante Baustelle wird die Mobilität sein: Die Anschaffung neuer Fahrradständer und der Ausbau der Radwege wird angegangen.