Hattingen. . Spielplatz „Rackerwerk“ im Industriemuseum eröffnet Saison. Röhrenrutsche wird gesperrt nachdem sich einige Besucher den Kopf angeschlagen haben

Mit Sonnenstrahlen und angenehm warmen Temperaturen lieferte das Wetter optimale Bedingungen, die blaue Museumsratte aus dem Winterschlaf zu wecken und den Spielplatz „Rackerwerk“ auf dem Hüttengelände in der neuen Saison zu eröffnen. Direkt neben dem „großen Bruder“ steht der Spielehochofen in einem Kiesbett auf dem hinteren Museumsgelände und lädt kleine Besucher ein, am Modell die Abläufe des ehemaligen Hochofens selbst nachzuempfinden.

Es dauerte nicht lange, bis Kinder und begeisterte Väter die Stationen den Klettergerüstes erklommen und das Geräusch von rieselndem Kies immer lauter wurde. Felicitas (5) stand unten vor dem Spiele­hochofen und schaufelte mit einer Schüppe ordentlich Kies in einen kleinen Aufzug. Danach drehte Papa Daniel an einem Rad, so dass sich der Aufzug mit klirrenden Ketten in Bewegung setzte. Bruder Robin wartete hoch oben auf dem Klettergerüst auf den Kies, um diesen in einem Rohr zu verteilen. Hat der Kies das Rohrsystem durchlaufen, kommt er an der unteren Öffnung wieder heraus und fällt in eine Schubkarre.

„Es ist interessant, nachzuspielen, wie früher die Arbeiten an einem Hochofen abgelaufen sind“, erzählt der Zehnjährige. Seine kleine Schwester hingegen vermisst eine Schaukel auf dem Spielplatz. Dafür gibt es dort jedoch eine lange silberne Röhrenrutsche, die wegen ihrer Steilheit nur für Kinder ab acht Jahren benutzbar ist.

Christopher (9) kam auf einem Rutschteppich ziemlich schnell die Röhre hinunter gesaust und war begeistert: „Auf anderen Spielplätzen sind die Rutschen nicht so lang und so schnell“. Auch Freund Marvin wagte sich auf den Berg und mit polterndem Geräusch die Rutsche herunter. „Besonders in den Kurven kommt man ganz schön ins Wanken“, so der Zwölfjährige.

Dass diese Geschwindigkeit auch ins Auge gehen kann, stellte ein Vater fest, der die Rutsche ausprobierte und mit dem Kopf anschlug, so dass ein Glas aus seiner Brille sprang. Auch ein kleiner Junge stieß sich auf dem Schoß seines Vaters den Kopf, nachdem sich die beiden in der Rutsche gedreht hatten. Aus diesem Grund sperrten die Mitarbeiter des Museums die Rutsche vorläufig und lenkten mit Hilfe der Museumsratte alias Gamse Gökcu die ganze Aufmerksamkeit auf den Spielehochofen. Die Museumsratte zeigte den Kindern zusammen mit Museumspädagogin Ute Senger auf einer Führung das Museumsgelände und erklärte spielerisch die Eisengewinnung.

Museumsleiter Robert Laube bedauert die Sperrung der TÜV-geprüften Rutsche, da viel Aufwand betrieben wurden, die Risiken zu minimieren: „Wir haben die Rutsche dreimal umgebaut, eine Altersbegrenzung eingeführt und Rutschteppiche eingeführt.“