Hattingen. . Der Hattinger Imkerverein zeigt Interessierten in einem Kursus, was sie im Umgang mit den geflügelten Honigproduzenten beachten müssen.

Wenn die Temperaturen milder werden und erste Blumen ihre Blüten gen Himmel strecken, haben die Honigbienen wieder viel zu tun. Und mit ihnen die Imker und die, die es werden wollen. Und das möchten immer mehr, stellt Horst Schmerbeck, Vorsitzender des Hattinger Imkervereins, fest. Alle Neuimker informiert er in einem Kursus über alles, was es im Umgang mit den Bienenvölkern zu beachten gilt. Der erste Termin war bereits, aber Neueinsteiger sind jederzeit willkommen.

„Ich mache das jetzt sechs Jahre, und man hört nie auf zu lernen“, erklärt Schmerbeck. Einsteigern rät er: „Man sollte sich schon über die Biologie der Honigbiene informieren.“ Dann wüsste man auch, dass so ein Bienenvolk gut und gerne 10 000 Tiere umfasst. „Wer direkt ein großes Volk möchte, kann das kaufen. Ab Mai gibt es aber auch erste Ableger von Völkern beim Imkerverein.“

Aber von Anfang: Eine Altersbeschränkung gibt es für Bienenfreunde nicht. „Man sollte nur stark genug sein, dass man die Zargen heben kann“, meint der Imker. Denn wenn man den Honigraum abhebt, kann der mit etwas Glück schon 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Lange muss der Neuimker nicht auf die Ernte der klebrig-süßen Leckerei warten. Schon nach einem Jahr kann er selbst Honigtöpfe befüllen.

Rahmen fertigen

Doch vor dem Genuss kommt die Arbeit und von der konnten sich die Teilnehmer des kostenlosen Einführungskurses beim Imkerverein ein Bild machen. Dafür fertigten sie den Rahmen für den so genannten Honigraum, also den obersten Kasten in dem der Nektar in den Waben gesammelt wird. „Der wird abgehoben, und dann überrede ich die Bienen sanft aber freundlich zu gehen. Dann wird der Honig herausgeschleudert und dann heißt es: ‘Mädels, macht neu’“, scherzt Schmerbeck. Angst hat der Imker nicht, wenn er den mit Bienen übersäten Rahmen abhebt. Und auch die Neuimker waren mutig und haben sich den Insekten zum Teil ohne Schutzkleidung genähert.

Den Schutz trage er, wenn etwas schnell erledigt werden müsse, erklärt Schmerbeck. „Aber ohne Schutzkleidung hat die Arbeit mit den Bienen etwas sehr Meditatives“, findet er. Denn schnelle Bewegungen könne man dann nicht machen. Wenn man aber ganz langsam und vorsichtig handle, könne man die Bienen mit dem nackten Finger wegschieben. Freilich, manchmal geht auch das schief. Beim ersten Treffen mit den Imkerei-Interessenten hat es Horst Schmerbeck erwischt, am Zeigefinger. Dabei konnte er wenigstens gleich zeigen, dass so ein Stich gar nichts Schlimmes ist: „Beim ersten Mal gab es noch eine Schwellung, inzwischen bin ich immun dagegen“, lacht er.