Richtig fröhliche Ostertage dürften die 3300 Opel-Mitarbeiter – darunter rund 60 Hattinger – kaum erleben. Die Zitterpartie um die berufliche Existenz dürfte andauern - ungeachtet der strikten Ansage der Konzernführung, dass nun bereits Ende 2014 Schluss mit der Automobilproduktion in Bochum sein soll. Die Hoffnung geht nach wie vor weiter über diesen Zeitpunkt hinaus.

Auf Initiative der Grünen kam am vergangenen Freitag außerplanmäßig der Wirtschaftsausschuss des Landtags zusammen. Wirtschaftsminister Garrelt Duin unterstrich bei dieser Gelegenheit erneut, „dass Opel Bochum kein lokales Thema, kein Thema nur der Wirtschaftsförderung der Stadt Bochum sei, sondern ein Problem, das die Region betreffe“. Vorrangiges Ziel bleibe, den Standort der Produktion zu erhalten, die Schließung des Werks durch Verhandlungen zu verhindern.

Es müsse auch an der „Perspektive 2022“ festgehalten werden, mit der Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden sollen. Vor allem dürfte es kein Ende des Dialogs geben. Der Ausschuss schlug vor, dass die Landesregierung bei den notwendigen Gesprächen die Rolle als unabhängige Moderatorin übernehmen soll.

Der Opel-Betriebsrat trat der Meinung entgegen, dass er zu hoch gepokert und die Partie verloren habe. Man habe sich mit eindeutiger mehrheitlicher Zustimmung bei Abstimmung über den Tarifvertrag durch die Belegschaft „gegen die Abwicklung“ entschieden, die zuvor von der Führung als „moderat“ bezeichnet worden war, die aber brutal genannt werden müsse.

Unter anderem hätte man im Vertragspaket betriebsbedingten Kündigungen ab 2015 – und das nur für Bochum – sowie der Streichung von mindestens 2500 Arbeitsplätzen zustimmen sollen. „Keine verbindliche Zusage für Ersatzarbeit, sondern nur Absichtserklärungen“ seien angeboten worden. Opel hätte eine Freikaufklausel für Ersatzarbeitsplätze eingeräumt bekommen. Aber die Opelaner hätten verbindlich auf Tarifvergütungen verzichten müssen.