Hattingen. Hattingen räumt auf: Bürger nehmen Umweltschutz selbst in die Hand – Stadt unterstützt den Umwelttag in Niederwenigern .
Rund eine Tonne Müll – Tapetenreste, Zigarettenkippen, leere Glasflaschen, aber auch ein alter Kühlschrank und Papierschnipsel: In Niederwenigern beseitigen die Bürger bei frostigen Temperaturen menschlichen Müll aus Grünanlagen und Wohngebieten.
Das ist dringend nötig, weiß Ortsvorsteher Heinz-Theo Haske: „Wenn wir als Bürger nicht aktiv werden, würde der Müll einfach liegen bleiben“ – die Stadt komme mit der Müll-Beseitigung in den Ortsteilen häufig nicht hinterher. „Wenn die Stadt die Säuberung komplett übernehmen würde.“ Er betont jedoch: „Ich mache der Stadt keinen Vorwurf.“ Die Stadtverwaltung unterstütze die Müllsammler regelmäßig mit Leihgaben wie Greifzangen, Handschuhen oder Müllbeuteln sowie nicht zuletzt dem Abtransport des gesammelten Mülls in Form von Containern oder Anhängern.
Im Zuge der Kampagne „Hattingen: sauber!“ versorgt die Stadt jedoch nicht nur die Müllsammler in Niederwenigern, sondern im gesamten Stadtgebiet. „Wir haben rund zehn Gemeinschaften in den Stadtteilen, aber auch Privatpersonen, die regelmäßig Aktionen durchführen“, freut sich Gerald Tarrach vom Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau. „Das hat auch Vorbildcharakter für andere – und ist natürlich auch eine gute Unterstützung für uns.“
Gerade in den Stadtteilen erleben ortskundige Anwohner die Verschmutzung hautnah und wissen genau, welche Grünanlagen, Straßenzüge oder Bushaltestellen besonders betroffen sind und folglich gesäubert werden müssen. Weiterhin verpflichtet sich die Stadt, mit der Einrichtung von Hundeklos und Abfallkörben sowie der regelmäßigen Leerung und Reinigung, im Rahmen der finanziellen und personalen Möglichkeiten, der Verschmutzung im Stadtgebiet entgegenzuwirken.
Theo Haske betont indes die Eigen-Initiative der Wennischen – fernab von „Hattingen sauber!“ sei das Dorf bereits seit mehr als 30 Jahren aktiv. Die Vermüllung sei im Laufe der Zeit zwar weitestgehend gleichgeblieben, blickt Haske zurück und deutet auf vier mit Müll gefüllte Container sowie einen schwer beladenen Anhänger. „Durch das eingeführte Pfand finden wir heute aber weniger Bierdosen als früher.“
Der Ortsbürgermeister von Niederwenigern und Niederbonsfeld: „Wenn die Hattinger ihre Ortsteile nicht selber sauber halten, werden die Stadtteile vermüllen – das könnte auch die Stadtverwaltung nicht verhindern.“