Hattingen. Wolf Codera liebt seine Session Possible. Das zeigt er bei seinem eigenen Live-Einsatz deutlich.

Um kurz vor acht schneit Wolf Codera ins Henrichs, begrüßt seine Mitmusiker, checkt den Aufbau der Instrumente und legt nur wenig später mit seiner Session Possible los. Die Besucher bekommen eine Einleitung zu Jean Pearl, Faiz Mangat (beide Gesang), Daniel Hambach (Schlagzeug), Thomas Klein (Gitarre), Agnes Petkute (Bass) und Adelmo Listorti (Keyboard). Faiz Mangat ist kurzfristig für den erkälteten Alex Hutson (U-Jean) eingesprungen.

Direkt beim ersten Song „Black & Gold“ zeigt Wolf Codera, wie gut er sein Saxofon beherrscht. Ein kurzes Solo gibt den Anstoß für die übrigen Bandmitglieder. Vor dem Gitarristen legt Codera los, beugt sich zu ihm, steckt ihn an und überlässt ihm dann die Bühne. Thomas Klein schwingt sich aufs Podest zu den Sängern und gibt alles. Codera freut sich. Auch darüber, dass sein kleiner Anstoß ausreicht, damit die Band in Schwung kommt, den sie bis zur Pause nicht mehr verliert. Die Musiker spielen zum ersten Mal in der Geschichte der Session Possible alle geplanten Lieder des ersten Durchgangs. „Das gab es noch nie“, freut sich Codera, der die Session mehr als 80 Mal geleitet hat, Ansagen macht und seine Mitstreiter lobt – wie den Gitarristen: „Thomas Klein mal ganz groß“.

Viel moderieren und motivieren muss der Saxofonist und Klarinettist diesmal nicht. Das übernehmen die aufgedrehte Jean Pearl und Faiz Magnat. Fast bei jedem Song, der in abgewandelter Form gespielt wird, sprechen sie ihr Publikum an, drohen zum Spaß, nicht weiterzumachen. Zu „Domino“ und „Sex on fire“ hüpfen die Sänger auf der Bühne. Auch Codera mit seiner Klarinette. Einmal muss er die Band stoppen, um Bassistin Agnes Petkute ein Solo zu gewähren und sie zu loben: „Hört wie zart sie spielt“, kommentiert er die Jam-Jazz-Einlage.

Zwischendurch hat er Zeit, ein Glas Bier zu trinken und als stiller und zufriedener Beobachter die Band zu genießen, die für eine bombastische Stimmung sorgt. Einmal hakt die Technik, Gitarrist Klein fällt kurzzeitig aus. Codera hat alles schnell wieder im Griff.