Hattingen. Obere Heggerstraße soll Mühlenviertel genannt und aufgewertet werden. Barbara Stöcker vom Reformhaus ist treibende Kraft.

Die obere Heggerstraße ist jetzt Geschichte. Das möchte Barbara Stöcker: „Wir sprechen nur noch vom Mühlenviertel“, sagt die Inhaberin des Reformhauses an der Welperstraße. Sie ist laut Herrenausstatter Markus Lesmeister die „treibende Kraft“ in dem Viertel. Dort haben sich Händler jetzt zusammengeschlossen, um das Image der Zone aufzupolieren.

„Das ist ein neuer Anlauf“, erklärt Barbara Stöcker. Denn eine Initiative im Jahr 2006 und ein von der Stadt initiierter runder Tisch 2008 verliefen im Sande. „Seit sich im Herbst 2012 abzeichnete, dass ich mein zweites Geschäft schließen und ab Januar hier wieder voll im Einsatz sein würde, konnte ich auch wieder über so ein Engagement nachdenken“, so Stöcker.

Gleich beim ersten Treffen, das die Wirtschaftsförderung dann anberaumte, „kamen über 20 Interessierte. Man war erstaunt, dass wir schon so gut organisiert waren.“ Barbara Stöcker freut sich besonders, dass auch Kollegen mit Migrationshintergrund und ein Händler mit einem Gemüsestand bereit sind, sich zu engagieren.

Wünsche äußerten die Geschäftsleute beim ersten Treffen: Ältere Kunden klagten, dass die Ecke schlecht erreichbar sei, „darum könnte doch der Bürgerbus hier halten“. Blümchen in der Fußgängerzone, Spendensammlung für Weihnachtsbeleuchtung, Hinweisschilder wie im St.-Georgs-Viertel waren Ideen.

„Ich wohne im Georgsviertel, sehe, dass das da funktioniert. Das wünsche ich mir hier auch. Kunden sagen mir, hier oben sei nichts los. Das stimmt nicht. Ich fühle mich wohl.“ Als lebendig bezeichnet sie die Ecke mit der Möglichkeit des Umsonstparkens im Wohnviertel und eine Stunde in Ladennähe. „Einige Geschäfte haben Auslagen draußen. Es gibt viel Bewegung.“ Eine Veränderung hat es schon gegeben: Die Mülleimer werden öfter geleert, die Grünanlage ist sauberer. Sie selbst hat bunte Ostereier in den Baum gehängt.

Besonders wichtig: der neue Name Mühlenviertel. „Hier hat nämlich mal eine Mühle gestanden.“

Beim zweiten Treffen war Georg Hartmann, Stadtmarketing, dabei. „Er bot an, dass wir beim Maifest was vor den Geschäften machen können - ohne zu bezahlen. Stellen wir ein Programm auf die Beine, bewirbt er das.“ An dem Programm arbeitet sie mit ihren Kollegen.

„Wir helfen gern bei Verwaltungsfragen, begrüßen, dass sich die Akteure mit der Identitätsfrage beschäftigen“, so Martin Serres von der Wirtschaftsförderung. Und auch Hartmann sagt: „Wir begleiten so einen Prozess gerne.“