Hattingen. . „Bei Frauenthemen bin ich immer auch persönlich betroffen und dementsprechend engagiert“, so Bürgermeisterin Dagmar Goch.

Bei Frauenthemen bin ich immer auch persönlich betroffen und dementsprechend engagiert“, bringt Bürgermeisterin Dagmar Goch ihre Einstellung zu Debatten um die Sinnhaftigkeit von Gleichstellungsbeauftragten, Sexismus oder über unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen auf den Punkt – der Frauentreff lud anlässlich des 102. internationalen Frauentages zum traditionellen Empfang ins Alte Rathaus.

Frauen verschiedenen Alters diskutieren über aktuelle Themen, geben Denkanstöße oder tauschen Ideen aus. „Da die Stadt weder die finanziellen Mittel, noch das nötige Personal zur Verfügung stellen kann, können wir den Frauenempfang nicht mehr im gleichen Umfang ausführen wie früher“, blickt Dagmar Goch auf die 27-jährige Tradition der Veranstaltung zurück, dennoch werde der Empfang erfolgreich weitergeführt: „Wir haben den Frauenempfang jetzt in die Hände des Hattinger Frauentreffs gegeben und unterstützen diesen soweit es möglich ist.“

Im Mittelpunkt der zweistündigen Frauenrunde steht unter anderem der durch den Frauentreff erarbeitete Gleichstellungsaktionsplan der Stadt. „Wir konnten für das Stadtentwicklungskonzept 2030 bereits einige Leitlinien für eine frauengerechte Stadtplanung erarbeiten“, freut sich Sylvia Zimmermann vom Frauentreff – doch auch eine Mitfahrzentrale für Frauen oder Ideen zu frauengerechtem Wohnen stehen auf dem Plan, ergänzt die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Jutta Dincă das Vorhaben des Frauentreffs. Die einzelnen Maßnahmen des Gleichstellungsaktionsplans sollen schrittweise abgearbeitet werden.

„Wir brauchen eure Ideen“, wendet sich Sylvia Zimmermann gezielt an jüngere Frauen der Runde und fragt: „Wie möchtet ihr leben?“

Neben den Frauenthemen auf lokaler Ebene, macht der internationale Frauentag ebenfalls auf Probleme von Frauen auf der ganzen Welt aufmerksam. „Der Weltfrauentag stellt sexuelle Gewalt gegen Frauen an den Pranger“, erklärt Brigitte Fröhlich von der Frauengruppe Courage und unterstreicht in Hinblick auf den Vergewaltigungsfall einer Studentin in Indien die Wichtigkeit dieses Tages. Auch der zurzeit viel diskutierte Sexismus sei für Frauen häufig ein alltäglicher Begleiter. „Dieser Alltagssexismus wird durch die Medien präsent und noch verstärkt“, weiß Courage-Mitglied Silvia Lehnik und fügt hinzu: „Auch sexuelles Mobbing am Arbeitsplatz ist leider keine Ausnahme.“ Die Bekämpfung dieses Problems sei für beide Geschlechter wichtig, betont Brigitte Fröhlich nachdrücklich, denn: „Sexismus spaltet Frau und Mann -- dabei müssen wir eine Einheit bilden, diese stärkt uns beide.“