Hattingen. Mit dem Frühling beginnt für den Weltmarktführer Resol das Hauptgeschäft. Aber auch ein Bredenscheider freut sich besonders über die Sonnenstrahlen.
Ob Bänke, Mauern oder Stühle von Cafés und Eisdielen: Die Sonnenplätze in der Hattinger Innenstadt sind an diesen Tagen begehrt. Der Frühling ist da. Und mit ihm dünne Jacken, T-Shirts und teilweise sogar schon kurze Hosen. Doch auch wirtschaftlich lohnen sich für manche Hattinger die lange vermissten Sonnenstrahlen.
„Der Ölbrenner hat momentan Pause“, sagt Reiner Düsterloh. Der Bredenscheider hat seit zwei Jahren Sonnenkollektoren auf dem Dach seines Hauses. Die nutzen die Energie der Sonnenstrahlen zum Heizen und für das Warmwasser. „Wenn es so trüb ist, wie an den vergangenen Tagen, tut sich aber nichts“, sagt er. „Dann müssen wir ganz normal mit Öl heizen.“
Auch die Hattinger Firma Resol freut sich über den Frühling. „Aufgrund von Schnee und kalten Temperaturen können im Winter keine Solarkollektoren installiert werden“, sagt Marketingleiterin Julia Pfeil. Für den Weltmarktführer im Bereich Solarregler ein Problem. „Denn ohne neue Sonnenkollektoren benötigt man auch keine Regler“, erklärt die 31-jährige. Schwankungen seien in diesem Geschäft deshalb normal. „Aber wir beliefern auch Kunden in Australien“, sagt Pfeil: „Wenn bei uns Winter ist, läuft dort zum Beispiel das Geschäft.“
Seit rund 35 Jahren verkauft Resol Solarregler. Mittlerweile in der ganzen Welt. „Die Regler messen automatisch, ob die Energie durch die Sonnenkollektoren ausreicht oder ob Energie hinzugefügt werden muss“, sagt Pfeil: „Sie sind so etwas wie das Gehirn der Solarenergie.“
Im Winter reiche die gewonnene Sonnenenergie meistens nicht aus. „Normalerweise ist nur in den Sommermonaten keine Unterstützung durch fossile Brennstoffe nötig“, sagt Pfeil.
Ähnliches beobachtet auch Reiner Düsterloh. „Im Hochsommer ballert die Anlage“, sagt er: „Aber selbst wenn im Winter die Sonne scheint, erzeugen die Kollektoren viel Energie.“
Ob sich die Solaranlage für Reiner Düsterloh am Ende rechnet, kann er noch nicht sagen. „Man nimmt bei der Installation natürlich Geld in die Hand“, sagt Düsterloh: „Es müssen rund 20 Jahre vergehen, bis sich die Mehrinvestition auszahlt.“ Trotzdem ist er bislang zufrieden: „Die Energiekosten steigen schließlich jedes Jahr.“
Und schon im Alltag gibt es Erfolgserlebnisse. „Nach einem sonnigen Tag gehe ich abends viel lieber duschen“, sagt Düsterloh: „Denn man weiß, das kostet mich heute keinen Cent Öl.“