Hattingen. . Beim Altstadtgespräch von Med in Hattingen und WAZ im Alten Rathausinformierten Experten über chronische Atemwegserkrankungen

„Atmen soll gesund sein, sagt der Volksmund. Wenn die Atemwege erkrankt sind, leidet die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich. Wir reden über ein wichtiges Thema“, begrüßte WAZ-Lokalchef Ulrich Laibacher die Besucher des Altstadtgespräches im einmal mehr voll besetzten Alten Rathaus.

„Tritt Asthma meist durch allergische Reaktionen anfallartig auf, so sind andere chronische Atemwegserkrankungen häufig ein andauernder Prozess“, erklärt Internist Klaus Kempka. „Atemwegserkrankungen nehmen allgemein zu.“ Neben Allergien gegen Pollen und Hausstaub oder trockene Heizungsluft im Winter werde der Körper etwa auch durch Drucker-Toner gereizt. Die Folgen: „Wir leiden unter Atemnot oder husten stark, da der Körper sich reinigen will.“ Zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen rät Kempka dazu, das fast Unmögliche zu versuchen - und Infekte, die später auf Bronchien und Lunge schlagen und chronisch werden könnten, zu vermeiden. Dabei hilft: „Immer viel zu trinken, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen und Vitamine zu sich zu nehmen“, so der Internist weiter. Sollte eine Asthma-Erkrankung auftreten, werde die meist mit anti-entzündlichem Kortison zum Inhalieren behandelt. Allerdings: „Chronische Erkrankungen wird man nie vollständig los, die Symptome nehmen mit der Zeit an Intensität zu.“

Brustwickel und Saunagänge

Neben der Schulmedizin beschäftigt sich auch die Naturheilkunde mit chronischen Atemwegserkrankungen. Stefan Fey, Oberarzt für Naturheilkunde an der Klinik Blankenstein, gibt den Besuchern einen Einblick in die Behandlungsmöglichkeiten – so können bereits Brustwickel, Saunagänge oder eine aufgerichtete Körperhaltung Linderung verschaffen. „Außerdem gibt es eine Reihe pflanzlicher Präparate aus Efeu oder Thymian als Alternativen zum Antibiotikum.“ Zudem sei die Ernährung ein wichtiger Faktor: „Fleisch fördert Entzündungen und auch Salz schadet den Bronchien.“

Auch in der ambulanten Rehabilitationsklinik Ortho-Mobile sind Atemwegserkrankungen ein Behandlungsfeld. Physio- und Atemtherapeutin Ulla Jacobsen betreut Betroffene mit Wärmebehandlungen und Atemmassagen. „Die Patienten müssen ihre Muskeln entspannen, denn Husten führt meist zu Verspannungen“, weiß Jacobsen. „Wenn die normale Atemmuskulatur nicht mehr ausreicht, um Luft zu holen, werden Schulter- und Nackenmuskulatur beeinträchtigt.“ Durch die Lösung dieser Verspannungen erhalten die Betroffenen Lebensqualität zurück.