Hattingen. . Die Hattinger Biohöfe werden streng kontrolliert. Der neue Lebensmittelskandal beunruhigt sie.
Wer Bio kauft, erwartet das Bio drin ist. Bei Millionen von Bio-Eiern soll dies nicht der Fall gewesen sein. Ein neuer Lebensmittel-Skandal, den die Hattinger Bio-Bauern mit Sorge sehen. Denn das Vertrauen der Kunden sei das Wichtigste.
„Wir werden streng kontrolliert“, sagt Karla Börter-Gerwin vom Bemberger Biohof. 32 000 Hühner hat der Hof. Alle müssen genügend Platz zum Leben haben und Biofutter bekommen.
Ob dies der Fall ist, kann jeden Tag unangemeldet kontrolliert werden. „Wir müssen dann zum Beispiel genau nachweisen, von wo wir unser Futter erhalten“, sagt Börter-Gerwin. Wie es bei der strengen Überprüfung zu dem Skandal kommen konnte, kann sie sich nicht erklären. Es gehöre aber vermutlich eine Menge kriminelle Energie dazu, um die Kontrolleure so zu täuschen.
„Schwarze Schafe gibt es überall“, sagt Börter-Gerwin: „Das Vertrauen in Bio wird natürlich geschwächt.“
Auch im Gespräch mit Alfred Schulte-Stade vom Schultenhof fällt immer wieder der Begriff „Glaubwürdigkeit“. Diese sei die Vorraussetzung. Deswegen arbeitet er transparent und möglichst eigenständig. „Wir schlachten selbst und produzieren das eigene Bio-Futter“, sagt Schulte-Stade.
Lücken in den Kontrollen
In Zukunft sollen am Schultenhof auch Bio-Eier verkauft werden: „Wir bauen gerade einen Stall für 200 Hühner“, sagt Schulte-Stade. Schon der Bau werde überwacht. „Der Stall muss groß genug sein.“
Für ihn sind die regelmäßigen Kontrollen zwar gut und wichtig, aber lückenhaft: „Wer soll überprüfen, ob ein Betrieb 40.000 oder 50.000 Hühner hat. Die müsste man ja zählen.“