. Mieterverein sieht eine Verbesserung für das Gros der Mieter. Alternativen sind nach der Umstellung aber nicht mehr möglich.
Auf die Mieter in 121 Wohnungen der Deutschen Annington in Hattingen kommen ab dem 1. Februar Veränderungen zu. Wie in insgesamt 17 000 Haushalten der Annington wird dann der Kabel-Anschluss nur noch über die Telekom verfügbar sein. Das sorgt in einigen Ruhrgebietsstädten für Verunsicherung und Proteste der Mieter und Kritik des dortigen Mietervereins. Aichard Hoffmann von dem für Hattingen zuständigen Mieterverein Bochum kann sich der Kritik dagegen nicht anschließen.
Die Deutsche Annington hat ihren bisher bestehenden Kooperationsvertrag mit Unitymedia beendet und einen neuen Vertrag mit der Telekom geschlossen. „Wir haben uns entschieden, die Versorgung mit Rundfunk- und Fernsehprogrammen in unseren Wohnungen auf einen anderen Anbieter zu übertragen, weil wir unseren Mietern auf diese Weise ein Fernsehangebot zu einem günstigen Preis anbieten können“, erklärt die Pressesprecherin der Annington Katja Weisker.
Der Haken: Es ist dann aus technischen Gründen nicht mehr möglich, dass ein anderer Anbieter den Haushalt über das TV-Kabel versorgt. „Aber für das Gros der Mieter ist das Angebot eine Verbesserung“, meint Aichard Hoffmann vom Mieterverein. Denn für die nächsten drei Jahre gibt die Deutsche Annington ihren Mietern eine Preisgarantie von 9,99 Euro. Damit ist das Angebot deutlich günstiger als die der Konkurrenten Unitymedia (17,90 Euro) und Kabel Deutschland (18,90 Euro.) „Vereinzelte Mieter wollen das nicht. Das Angebot ist aber nur über die Masse möglich. Das ist ein zweischneidiges Schwert“, findet Hoffmann. Kritisieren will er die Praxis aber nicht. Denn er hat auch gegenteilige Erfahrungen gemacht: „Es gibt auch Mieter, die fordern, dass solche günstigeren Kooperationsverträge geschlossen werden.“
Rechtlich bewegt sich die Annington jedenfalls im grünen Bereich. Die Mieter wurden seit September informiert. „Die meisten Mietverträge erlauben eine Umlage der Kabelgebühren. Mieter, deren Mietverträge das nicht vorsehen, haben wir um Zustimmung gebeten“, so Weisker. Sollten Mieter den Anschluss nicht nutzen wollen, bekommen sie eine Sperre auf den TV-Anschluss. Bei Telefon und Internet über das Telefonkabel (DSL) kann der Mieter weiter den Anbieter frei wählen.