Hattingen. . Nicht nur die Henrichshütte, auch andere Museen fanden im Jahr 2012 weniger Interesse.
Mit nur 85 000 Besuchern verzeichnete das LWL-Industriemuseum Henrichshütte 2012 einen deutlichen Besucherrückgang (2011: 104 100 Besucher). Für Museumsleiter Robert Laube ist das keine schlechte Nachricht: „Wir haben die Einnahmen gesteigert und hatten mehr Veranstaltungen als in den Jahren davor.“ „Es gab einfach weniger Großveranstaltungen, weniger Partys, dafür mehr Tagungen, Kongresse und Messen“, erklärt er. Zudem sei die Zahl der reinen Museumsgäste, die etwa die Hälfte der Gesamtzahl ausmachten, sogar angestiegen, um 1100 Personen.
Schlechtes Wetter ist schuld
Auch 2012 Jahr blieb die Henrichshütte mit Abstand der größte Publikumsmagnet, gefolgt von Wasserburg Haus Kemnade mit dem Bauernhausmuseum. 28 225 Interessierte kamen im vergangenen Jahr, um sich historische Musikinstrumente, ostasiatische Kunstsammlung, Bauernhaus und Wechselausstellungen anzusehen. Im Vergleich zum Vorjahr waren das zwar 2800 Menschen weniger, die sich auf den Weg zum Kemnader See machten, doch für Waldemar Pichura, Verwaltungsleiter des Kunstmuseums Bochum, ist das kein Grund zur Sorge: „2011 war einfach ein besonders gutes Jahr.“ Im Durchschnitt der letzten Jahre habe die Besucherzahl eigentlich immer zwischen 25 000 und 27 000 gelegen und damit sei das vergangenge Jahr überdurchschnittlich gut gewesen.
Auch das Haus Custodis zog im letzten Jahr weniger Menschen an, als noch im Jahr davor. Kamen 2011 noch rund 2000 Leute, um sich das Museum über die Isenburg anzusehen, so waren es 2012 nur etwa 1400 Personen. Für Jürgen Uphues vom Verein zur Erhaltung der Isenburg ist klar: „Wenn es in Strömen gießt, rennt eben keiner zur Isenburg hoch.“ Denn an den Öffnungstagen sei das Wetter überdurchschnittlich schlecht gewesen. Uphues legt Wert darauf, dass es sich um die reine Museumsbesucherzahl handele – ohne Führungen, Lesungen und andere Veranstaltungen.
Besucher vor der Öffnung
Sogar das Feuerwehrmuseum „Feuer.Wehrk“, das offiziell immer noch nicht eröffnet ist, habe im vergangenen Jahr rund tausend Besucher gehabt, sagte der ehrenamtliche Museumsleiter Hartmut Schlüter. „Allerdings dürfen die Besucher nur in Gruppen über die Baustelle geführt werden“, schränkte Schlüter ein. Das Problem liegt ironischerweise im Brandschutzkonzept. Für die Umsetzung fehle einfach das Geld und deshalb wird das Feuerwehrmuseum wohl bis auf Weiteres eine Baustelle bleiben.
Aktuelle Zahlen zur Gesamtbesucherzahl des Stadtmuseums konnte die Stadt bis Redaktionsschluss nicht liefern. Ende des Monats sollen sie vorliegen. Die Sonderausstellungen sahen sich zwischen dem 1. Januar und dem 17. September 2012 insgesamt 2084 Menschen an.