Hattingen. Betrüger sind einfallsreich, um an das Geld der Leute zu kommen. Polizei und Verbraucherzentrale stellen die gängigsten Maschen vor.
Enkel-Trick, Handwerker im Haus oder Facebook-Abzocke. Die Liste der Betrugsmaschen, mit denen unbescholtene Bürger um ihr Geld gebracht werden sollen, ist lang. „Betrug ist leider weiterhin ein Erfolgsmodell“ sagt die Polizei. Ein Überblick über die häufigsten Tricks.
1 Der Enkel-Trick
Ein echter „Klassiker“. Hier werden vornehmlich ältere Mitbürger von vermeintlichen Verwandten um Hilfe gebeten. „Na rate mal, wer am Telefon ist“, heißt es dann zunächst bei einem Anruf. Das unwissende Opfer antwortet und ist am Haken. Nach einem kurzen und netten Gespräch geht es dann ums Wesentliche: Eine finanzielle Notlage wird erklärt. Abgeholt wird das Geld aber nie vom vermeintlichen Verwandten selbst, sondern es wird immer eine gute Freundin oder ein guter Freund vorausgeschickt. In Essen zuletzt häufig vorgekommen: „Ich komme dich gleich besuchen.“ Wenig später der Anruf: „Ich hatte auf dem Weg einen Unfall. Ein Polizist kommt gleich vorbei. Bitte gib ihm Geld mit, damit ich den Schaden bezahlen kann.“
So schützen Sie sich: Zunächst sollte man versuchen, den Verwandten unter einer bereits vorher bekannten Telefonnummer zu erreichen und sich rückversichern. Im Zweifel weitere Familienmitglieder anrufen und um Hilfe bitten.
2 Die falschen Wasserwerker
Sie klingeln gern bei Senioren. Angeblich habe es in der Wohnung eine Etage höher einen Rohrbruch gegeben und man müsse überprüfen, ob das Wasser durch die Decke kommt. Während der eine Täter mit dem Opfer in ein anderes Zimmer geht kann ein Komplize ungestört nach Geld und Schmuck suchen. Abwandlungen gibt es mit Mitarbeitern des Stromanbieters. Vereinzelt haben auch schon falsche Polizisten an Türen geklingelt.
So schützen Sie sich: „Unbekannten die Türe nie ganz öffnen und sich immer einen Dienstausweis zeigen lassen“, rät die Polizei. Wenn man sich unsicher ist, beim Wasserwerk oder dem Stromanbieter telefonisch nachfragen.“
3 Ablenkung am Geldautomaten
Man steht am Geldautomaten, hat gerade seine Geheimnummer eingetippt und wird dann von der Seite angesprochen, bekommt zusätzlich irgendeine Broschüre vor die Nase gehalten. Während man in ein Gespräch verwickelt wird, versucht ein Komplize einen Geldbetrag vom Konto abzubuchen. Inzwischen werden nicht mehr nur Tricks, sondern auch Gewalt angewendet: Die Täter schubsen den Abheber weg, drücken die Auswahltaste und greifen in das Ausgabefach des Automaten.
So schützen Sie sich: Wenn man während des Geldabhebens am geldautomaten angesprochen wird, sofort die Abbruchtaste betätigen und laut auf sich aufmerksam machen.
4 Unterschriftensammler
Hier wird vor allem auf Ablenkung gesetzt. Während eines Bummels durch die Stadt wird das Opfer plötzlich angesprochen. Man solle sich an einer Unterschriftenaktion gegen Tierquälerei beteiligen. Bleibt das gutmütige Opfer stehen, wird ein Komplize als Taschendieb aktiv.
So schützen Sie sich: Wertsachen am Körper tragen, am besten in einer Innentasche der Jacke. Zusätzlich sollte man misstrauisch bei Unterschriftensammlern sein.
5 Falsche Gewinnversprechen
„Sie haben 140 000 Euro gewonnen.“ . Bevor aber der Gewinn bereitgestellt werden könne, muss zunächst eine Gebühr über mehrere hundert Euro bezahlt werden.
So schützen Sie sich: Gewinne, die erst ausgezahlt werden können, wenn eine Gebühr entrichtet wird, sollte man dankend ausschlagen.