Hattingen. Heimatfreund Gerhard Wojahn erinnert heute an die mittlere und obere Heggerstraße.
Auf der oberen Heggerstraße herrschte schon in den 1930er Jahren ein geschäftiges Treiben. An der linken Seite gab es u. a. folgende Firmen: Lebensmittelfiliale Kalsbach, Bismarck-Apotheke, Metzgerei Potthoff, Leder Lingenberg, Haushaltswaren Meuser, Obst und Gemüse Henkel, Schneidermeister Johannes Siebald, Lebensmittel-Großhandel Wiegemann & Königs, Taxi Wiese, Friseur Hey, Baugeschäft Fritz Vogel, Herrenausstatter Sombrowsky, die Lichtburg, Konditorei/ Café Ibing; auf der rechten Seite: Möbel Lethaus, Lebensmittel Murmann, Konditorei/Café Sintermann, Gaststätte Schulte, Gärtnerei Frohne, Schreibwaren Reul.
Das wohl älteste und beständigste Unternehmen dieses Straßenabschnitts ist die Bismarck-Apotheke.
Die aus dem Jahr 1910 stammende Postkarte zeigt den Blick von der Roonstraße in Richtung Augustastraße. In der Bildmitte sieht man den Glockenturm der Johanniskirche. Von rechts die Geschäftshäuser Bodde und Striebeck sowie das Restaurant ‚Hohenzollern’. Links das Erkerhaus von Dr. Drenhaus. Die Baulücke dahinter war der Platz für das 1937 erstellte Kino „Lichtburg“.
Die Straßenbahn der Bochum-Gelsenkirchener Linie 8 hielt vor dem Woolworth-Kaufhaus. Diese Haltestelle vor dem Kino „Lichtburg“ und nahe dem Rathaus war für die Bürger bequem, sie wurde von ihnen stark frequentiert.
Inzwischen ist vieles anders geworden: Vor 43 Jahren wurde der Straßenbahnbetrieb eingestellt, Baulücken wurden geschlossen und große Wohn- und Geschäftshäuser sind entstanden. Gleichzeitig ließ die Geschäftswelt ihre Häuser restaurieren und die Läden modernisieren. Filialen der Deutschen Bank, Commerzbank und National Bank haben sich hier vor Jahrzehnten niedergelassen, Sparkasse Hattingen und Postbank sind ebenfalls in der Nähe.
Bänke laden zum Verweilen ein
Im Zuge der Erneuerung der Innenstadt ist die gesamte Heggerstraße zur Fußgängerzone umgewandelt worden. Jetzt laden Bänke zum Verweilen ein. Eine Doppelreihe junger Bäume auf der früheren Fahrbahn verschönert nun das Straßenbild. Die Einkaufs- und Bummelmeile verläuft von Nord nach Süd mitten durch das auf beiden Seiten angrenzende Wohngebiet. Nach nur wenigen Schritten können die Bewohner der Augusta-, Viktoria-, Roon-, Moltke- und Jahnstraße, An der Windmühle sowie der Ost- und Schulstraße das Geschäftsviertel erreichen. Einkaufen von früh bis spät bei den vielseitigen Angeboten, aber auch das Arbeiten ohne Verkehrslärm dürfte hier ein Vergnügen sein.
Motorisierte Besucher und Kauflustige aus dem Nah- und Fernbereich finden für ihr Gefährt einen Stellplatz im Altstadt-Parkhaus an der Augustastraße bzw. auf den Parkplätzen in Rathaus-Nähe.