Hattingen. Der Hattinger Lukas Holl hat sich in ein einjähriges Abenteuer weit weg von zu Hause begeben

Mit 15 Jahren hatte er zusammen mit einem Schulkameraden die Idee, nach dem Schulabschluss eine Reise nach Australien zu unternehmen. Der Freund hat eine Ausbildung begonnen und die Reise abgesagt. Doch Lukas Holl aus Bredenscheid-Stüter hielt an seinem Plan fest. Er befindet sich aktuell mitten im wilden Hinterland Australiens.

In zehn Monaten möchte der die komplette Insel mit dem Fahrrad umrundet haben. Gestartet ist er Ende September in Brisbane. Nach den Weihnachtsfeiertagen hat er die Stadt Adelaide verlassen und als nächstes Ziel Perth an der Westküste ins Auge gefasst. Zwischen den einzelnen Stationen zeltet der 21-Jährige entweder im Freien oder ist für ein paar Tage bei einer Gastfamilie untergebracht. „Um die Kontakte habe ich mich im Vorfeld meiner Reise bemüht. Ich habe Bekannte gefragt, die schon mal in Australien waren. Daher habe ich hier Anlaufstellen“, erklärt Holl. In den größeren Städten bieten sich ihm mehr Möglichkeiten als in kleinen Orten entlang seiner Route. Angst hat er nicht und für Pannen ist er gerüstet.

Lukas Holl mag das Radfahren und reist gerne. Er ist fit, fährt täglich zwischen 80 und 120 Kilometer – je nach Streckenlage. „Abends bin ich aber schon ziemlich platt“, gesteht er. Wenn er bei jemandem untergebracht ist, freut er sich über eine heiße Dusche. „Über eine Internetseite kann ich auch kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Das ist praktisch“, erzählt der Abenteurer. Die Australier sind ohnehin sehr freundlich zu ihm. Als es einmal stark regnete, durfte er bei einem Australier unter dem Car-Port vor dem Haus zelten.

Hier ist ja gerade Sommer

Für die Finanzierung des Abenteuers hat er vorher reichlich angespart. Zur Not helfen seine Eltern aus. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, würde er auch jobben. Seine Eltern und Bekannten aus Hattingen vermisst er manchmal. „An Weihnachten war es komisch. Auch, weil hier ganz anders gefeiert wird. Hier ist ja gerade Sommer und da gab’s zum Fest ein Barbecue am Pool“, sagt Holl. Der Kontakt nach Deutschland ist teilweise kompliziert, da in Australien in der Zeit neun bis zehn Stunden voraus ist. Doch die Lust verliert Holl an seiner Reise nicht. Er möchte unbedingt das Great Barrier Reef besuchen. Das liegt am Ende seiner Route. Bis zum 1. Oktober hat er ein Visum. Danach muss er das Land verlassen.