Hattingen. LTE soll die Nutzung über den Mobilfunk beschleunigen – Hattingen profitiert davon bisher nicht.

Schnelles Internet? Für viele Hattinger, vor allem im Hügelland, ist das ein ferner Traum. Um so verlockender scheint ein Angebot der Deutschen Telekom, das mit einem Plakataufsteller vor einem Geschäft in der Heggerstraße beworben wird: „LTE für alle!“

Allerdings, so wird bei einem Blick auf die Internetseite der Deutschen Telekom, die die aktuelle Funkversorgung anzeigt, schnell klar: Es gibt in Hattingen so gut wie keine Möglichkeit den neuen schnellen Internetzugang auch zu nutzen. Für Telekom-Sprecher André Hofmann ist das kein Widerspruch: „Der Shop ist ja nicht allein für Hattingen da. Bei Marketing-Aktionen wird da kein Unterschied gemacht, ob in dem Ort selbst die Technik verfügbar ist.“

Verfügbar ist sie nicht und geplant derzeit, nach Telekom-Auskünften, auch nicht. Und auch sonst gehören vor allem Teile des Hügellandes immer noch zu den weißen Flecken auf der Landkarte der schnellen Internet-Verbindungen. Das zeigt ein Blick auf den Breitband-Atlas der Bundesnetzagentur, demnach schon die Versorgung mit Bandbreiten von einem Mbit pro Sekunde zum Teil bei unter zehn Prozent der Haushalte liegt. Die Bürgerinitiative „Hattingen will DSL“ hat nach Angaben ihres ehemaligen Sprechers Frank Mickler inzwischen ihre Bemühungen eingestellt, nachdem klar geworden sei, dass auch die Kooperation mit der Stadt in absehbarer Zeit nichts bewirken könne.

Das bestätigte auch Thomas Griesohn-Pflieger, Pressesprecher der Stadt: „Letztlich scheitert es an den Finanzen, da es der Stadt mit einem Haushaltssicherungsplan nicht erlaubt ist, den erforderlichen Eigenanteil für den Netzausbau zu zahlen.“ Allerdings laufe seit Juni diesen Jahres eine erneute Anfrage der Stadt bei der Telekom, um eine neue Kostenschätzung für den Breitbandausbau LTE/UMTS zu erlangen. Ein Ergebnis liege nach Telekom-Auskünften noch nicht vor, Grund sei die „komplexe Sachlage“.