Hattingen. . Stromkunden der AVU müssen ab 1. Januar 2013 mit Mehrkosten rechnen. Derzeit werden Vertragskunden über die Erhöhung informiert.
Für die Vertragskunden der AVU wird es jetzt ernst. Am Wochenende bekamen die ersten Post vom heimischen Energieversorgers. Inhalt des Briefes: Die Strompreise steigen im nächsten Jahr. Für die Kunden, die das Basis-Paket bekommen, ist schon seit einigen Wochen klar wie viel teurer es wird. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2300 Kilowattstunden (kWh) im Jahr gibt es eine monatlichen Mehrbelastung von etwa vier Euro. Bei einer vierköpfigen Familie (4000 kWh im Jahr) sind es rund sieben Euro. Das entsprich einem Anstieg um knapp sieben Prozent. Ähnlich trifft es jetzt Kunden mit individuellen Verträgen.
Neun Euro mehr für Nachtspeicher
Für etwa Dreiviertel der AVU-Kunden, die das Basis-Paket bestellt haben, steige der Preis um 2,11 Cent/kWh, so AVU-Sprecher Jörg Prostka. Die restlichen Kunden hätten individuelle Verträge. „Da gibt es durch verschiedene Tarifierungen eine Vielzahl unterschiedlicher Beträge. Die Preiserhöhungen sind aber in etwa identisch.“ So müssten etwa Nutzer einer Nachtspeicher-Heizung mit Brutto-Mehrkosten von rund 2,67 Cent/kWh rechnen (von 16,72 auf 19,39 Cent/kWh). Das entspricht bei einer vierköpfigen Familie etwa neun Euro pro Monat.
Damit liegt der Anbieter aus Gevelsberg mit seiner Anhebung zumindest weit hinter dem RWE, der in der vergangenen Woche die Kosten für Nachtspeicher-Heizungen ab Januar um 17 Prozent erhöhte.
„Ich mache mir grundsätzliche keine Gedanken um die Preiskalkulationen der Konkurrenz“, erklärt Prostka. Die Erhöhung sei bei der AVU lediglich ein Resultat der gestiegenen EEG-Umlagen. „Der Ausgleichsmechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetz muss auf alle Privatkunden umgelegt werden.“
Dividende für die Region
Natürlich könne ein Energieunternehmen aus Rücksicht auf die Kunden die auferlegten Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen. Dafür müsste ein Energieversorger aber wirtschaftlich sehr gut aufgestellt sein. Im Fall der AVU kämen zudem 50 Prozent der Dividende der Region zugute. Wenn die Gewinne ausblieben, würden sich Kreis und Kommune wohl beklagen. Denn: „Die wollen schließlich auch was vom Kuchen abhaben“, stellt Prostka fest. Ein weiterer Grund für die Preiserhöhung: Die letzte Umlage, die zu Beginn des Jahres 2012 fällig wurde, hatte nicht ausgereicht. „Auch der sprunghafte Anstieg von Photovoltaik-Anlagen, habe dazu geführt, dass die Umlage jetzt so steigt.“ Dennoch: Die Nutzung erneuerbarer Energien treffe in der Bevölkerung auf breite Zustimmung, meint der AVU-Sprecher. „Das Problem ist eben nur, dass sich das letztlich auf das Portemonnaie auswirkt.“