Hattingen. . Die Hattingerin Katja Domogalla erhielt von Hannelore Kraft eine Öffentliche Belobigung für ihren Einsatz bei der Rettung eines zehnjährigen Jungen.
Manchmal ist man zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und das kann Leben retten. Wie im Fall eines Zehnjährigen, der am 10. Februar ins Eis eines Teiches einbrach und um sein Leben rang. Seine Retter wurden am Samstag von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geehrt. Unter ihnen auch die Hattingerin Katja Domogalla.
Katja Domogalla arbeitet an einer Schule in Wattenscheid und den Tag, als unter einem Schüler das Eis brach, wird sie wohl nicht so schnell vergessen. „Es kam eine Frau rein, die rief ‘Sie müssen helfen kommen’“, erinnert sich die 37-Jährige. Zu dem Zeitpunkt dachte sie noch, dass jemand auf einer zugefrorenen Pfütze ausgerutscht sei. Um zum Ort des Geschehens zu gelangen, musste sie komplett um die fremde Schule herum laufen. „Unsere Schule wird umgebaut, deshalb wurden wir in eine andere Schule ausgelagert und da kannte ich mich nicht aus“, erklärt sie. Und dass an dem benachbarten Altenheim ein Teich war, wusste die Schulsekretärin nicht.
Ein Königreich für ein Seil
Als Katja Domogalla den Jungen im eisigen Wasser sieht, handeln sie und Konrektorin Tanja Knopp sofort: „Unsere Konrektorin ist beim DRK. Sie ist über den Zaun gesprungen, der den Teich vom Schulgelände trennt.“ Katja Domogalla macht sich auf die Suche nach einem Seil, um den Jungen aus dem Wasser zu ziehen. „Ich wusste erst gar nicht wo ich suchen sollte.“ Aber sie wurde doch fündig. Kaum zurück am Zaun, wies Tanja Knopp sie an, den Erste Hilfe Koffer aus ihrem Auto zu holen. Wieder stürmt Katja Domogalla los. Inzwischen sind vier Helfer bei dem Kind. Zum Schluss lotst die Hattingerin den Rettungswagen zum Teich hinter dem Altenheim. „Aber was dann passierte, habe ich nicht mehr mitbekommen. Schaulustige kann man da ja auch nicht gebrauchen“, gesteht sie.
Aber der Einsatz der Schulsekretärin und ihrer Kollegen hat dem Jungen das Leben gerettet. Denn der schwebte noch nach seiner Rettung in Lebensgefahr. Umso schöner ist es für Katja Domogalla zu sehen, dass es ihm wieder gut geht.
Am Samstag erhielten die Retter Tanja Knopp aus Dortmund, Anja Eberhardt, Anja Gärtner, Sandra Grafe-Czaja und Oliver Schupelius aus Bochum die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Katja Domogalla bekam eine Öffentliche Belobigung „weil ich nicht in Lebensgefahr war und die anderen selbst auf dem Eis waren“, erklärt sie. Aber der ganze Trubel sei ihr ohnehin schrecklich peinlich. Trotzdem hat sie sich gefreut, mit ihrem Mann Jens die Ministerpräsidentin zu treffen. Schmunzelnd sagt sie: „Die Kamera ist auf jeden Fall dabei.“