Hattingen. The Biography Channel zeigt heute Abend ein halbstündiges Porträt der Hattinger Popstars Frida Gold. Hauptsächlich redet die Sängerin Alina Süggeler.

Frida Gold machen Popmusik. Eine Richtung, mit der andere Musiker nicht in Verbindung gebracht werden wollen, die geradezu verpönt ist. Weil es populär ist, kommerziell, eben massenkompatibel. Die Hattinger Band sieht das anders. Popmusik bedeute für sie Freiheit, erklären Sängerin Alina Süggeler und Bassmann Andi Weizel in dem halbstündigen Porträt „Originaltoene: Frida Gold“, das heute um 20 Uhr im Biography Channel ausgestrahlt wird. Andi erklärt: „Wir können uns an allem bedienen, was es gibt. An jedem Genre, an jedem Stil, jedem Instrument.“

Frida Gold – neben Alina und Andi gehören auch Gitarrist Julian Cassel und Schlagzeuger Tommy Holtgreve dazu, die leider so gut wie gar nicht zu Wort kommen – haben das Fernsehteam im Tritoni­us-Tonstudio empfangen. In ihrer „zweiten Heimat Berlin“, wie Alina Süggeler gleich eingangs erklärt. Es gibt Einblicke in den Aufnahmeraum, in die Küche, in der sich die Vier beim Kickern abreagieren, wenn sie sich gezofft haben.

Alina (graue Jogginghose, schwarzes Oberteil, wie so häufig bauchnabelfrei) und Andi (wasserstoffblond gefärbte Mähne) er­zählen aus ihrem Leben. Sie seien die Macher der Band, sagt Alina, schreiben die Songs. Vermutlich bleiben die beiden anderen deshalb so sehr im Hintergrund.

Es gibt aber auch das eine oder andere Schmankerl. Alinas größte Jugendsünde „war definitiv meine Frisur“. Und sie fügt an: „Manche sagen, sie sei es auch heute noch.“ Auch ein bisschen peinlich: Ihre erste Platte war „Coco Jamboo“ der Formation Mr. President (1996). Andi hält mit Michael Jackson und „Dangerous“ dagegen. Das erste Konzert? Alina sagt Alanis Morissette (die sie auch als Inspiration nennt), bei Andi war es dagegen Rolf Zuckowski.

Es ist eine unterhaltsame halbe Stunde, bei der die echten Fans vermutlich nicht viel Neues hören, bei der man gut feststellen kann, wie eine junge erfolgreiche Band tickt. Hattingen wird nicht erwähnt, dafür aber das kleine Studio, in dem Alina gemeinsam mit Julian Cassel schon seit Schülertragen immer wieder an ihrer Musik herumfrickelt (damals noch als Amnesia).

Gegen Ende redet Alina fast alleine. Sie erklärt zum Beispiel den Hintergrund ihrer erfolgreichsten Single „Wovon sollen wir träumen“: „Darin geht es um ein Problem unserer Generation, zwischen zu viel Freiheit den Fokus nicht zu verlieren“, so die 27-Jährige.

Und zum Schluss gibt es noch einen live gespielten Song in einem neuen, improvisierten Arrangement. Welcher, wird nicht verraten.