Debatte um die jüngsten Entscheidungen des katholischen Kirchenoberhauptes:deutliche Positionen bei der Jugend, Zurückhaltung im Pfarrgemeinderat

Seit Tagen in der Kritik: Papst Benedikt XVI. Foto: ddp
Seit Tagen in der Kritik: Papst Benedikt XVI. Foto: ddp © ddp

Die Debatte um die Wiederaufnahme der vier Lefebvre-Bischöfe durch Papst Benedikt XVI schlägt hohe Wellen. Sogar Bundeskanzlerin Merkel hat sich zu Wort gemeldet. Doch wie kommt das Thema eigentlich bei der katholischen Basis an?

"Keiner weiß was, jeder sagt was", findet Gerda Korthauer, kommissarische Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Peter und Paul. Eine Position zu beziehen, sei schwierig. "Natürlich werden wir auf der nächsten Vorstandssitzung darüber reden", so Korthauer. Bis dahin wolle man Stimmen aus den Gemeinden zusammentragen. Und vor allem: "Wir möchten erst einmal von den Hauptamtlichen hören, ob sie noch mehr Informationen haben." Gerda Korthauer sieht die Gefahr: "Man kann dadurch auch viel kaputt machen."

Eine deutliche Position bezieht der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Kreisverband Hattingen-Schwelm. Kreisjugendseelsorger und Vorstandsmitglied Andreas Strüder verweist dabei auf die Pressemitteilung des Bundesverbandes. Darin bedauert der BDKJ die jüngsten Papst-Entscheidungen klar. Die Jugendlichen müssten etwas rechtfertigen, was sie zum Großteil weder verstünden, noch mit tragen könnten oder wollten. "Jetzt machen uns die Papst-Entscheidungen das Leben schwer", heißt es in der Information.

Allerdings relativiert Andreas Strüder: "Es sind keine Jugendlichen auf mich zugestürmt und haben gesagt, wir machen nichts mehr." Im Gegenteil: Die Jugendlichen seien nach wie vor bereit, sich zu engagieren.

Auch bei den Erwachsenenverbänden spielt das Thema eine Rolle, etwa in der Kolpingsfamilie St. Peter und Paul. "Man hat einiges falsch gemacht", meint der Vorsitzende Willi Gaßen. Tenor bei den Mitgliedern: Der Papst habe ein schlechtes Berater-Team, betont Gaßen.