Hattingen. . Rückblicke und Ausblicke auf Aktionen anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember.

Lockere Runde, ernstes Thema: Seit nunmehr 14 Jahren lädt die Aids-Initiative zum Presse-Frühstück. Doch die Wohlfühl-Atmosphäre in den Räumlichkeiten an der Mühlenstraße täuscht, denn über Aids und HIV muss eigentlich immer wieder aufs Neue aufgeklärt werden, besonders zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Und so lassen die Anwesenden einfach mal Revue passieren, was sie in 2012 erreichten und geben einen Ausblick auf das, was sie in 2013 erreichen möchten. Teilnehmer sind Frank Brauckmann und Ralf Terjung (beide von der Aids-Initiative), Geraldine Schmidt von Pro familia sowie
Claudia Schonheim vom Kreis, zuständig für Soziales und Gesundheit.

Schon fast Tradition bei der Aids-Initiative hat der Besuch in den umliegenden großen Städten, wie in Wuppertal, Essen oder Dortmund. „Dort treffen wir auch immer wieder auf Teilnehmer, die aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis kommen“, erzählt Terjung. Im Laufe des Jahres hat sich auch eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Büchereien im Kreis entwickelt.

Bücher über die Krankheit

Zum Welt-Aids-Tag stellen die Büchereien Bücher über die Krankheit gesondert aus. „Dafür haben wir eine Literaturliste erstellt und überreichen den Büchereien auch entsprechende Medien, denn die Zusammenarbeit soll noch ausgeweitet werden.“

Die Bücher bewegen sich zwischen Sachbuch und Belletristik.

Dazu kommen Infostände auf öffentlichen Plätzen. „Doch sind wir nicht überall gerne gesehen“, berichtet Terjung. Die Vorwürfe haben eine recht große Spanne. „Wir durften uns schon anhören, dass wir Jugendliche erst auf die Idee bringen, Sex zu haben, weil wir unsere Aufklärungsarbeit leisten.“

In einer Verkaufgalerie in Herdecke verlangte man dagegen eine Standgebühr. „Wir hätten mit 100 Euro die Stunde rechnen müssen, hieß es“, erinnert sich Terjung. Er habe dankend abgelehnt. „Dann stehen wir halt eben wieder in der Fußgängerzone.“

Kondomautomaten

Dazu betreut die Aids-Initiative fünf Kondom- und Spritzenautomaten und ist an drei Tagen die Woche für ein Beratungsgespräch erreichbar. Die Aids-Initiative wird über Spenden finanziert.
Gegen eine Spende von fünf Euro gibt es beispielsweise einen kleinen Stoffteddy. „Den Teddy gibt es jedes Jahr in einer neuen Auflage und er wurde ein richtiges Sammlerobjekt.“

Sexuelle Selbstbestimmung

Die Arbeit der Aids-Initiative verzahnt sich mit den von Pro familia und der des Kreises. Geraldine Schmidt von Pro familia setzt ihren Schwerpunkt auf die Jugendarbeit, klärt Schulklassen über das Thema Aids und HIV auf.

Dabei seien die sogar weniger das Problem. „Jugendliche verhüten oft besser als Leute in den Zwanzigern“, erzählt sie. Darüber hinaus stelle sie immer wieder fest, dass das Thema sexuelle Selbstbestimmung für die Jugendlichen sehr wichtig geworden sei.

Zusammen mit dem Kreis stellt Pro familia eine Bahnhofsaktion am 28. November auf die Beine. „Vor allem am Vormittag suchen wir das Gespräch mit den Schülern“, sagt Claudia Schonheim.