Hattingen. Das ist das Ergebnis einer Berechnung des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz für die Erstellung von Lärmkarten für NRW.

Straßenlärm ist ein Ärgernis für alle, die davon betroffen sind. Am kommenden Dienstag steht er auf der Tagesordnung des Umwelt- und Verkehrsausschusses, konkret wird es um die Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie gehen.

Bis zu 253 Menschen in Hattingen sind nachts, 146 Tag und Nacht von Verkehrslärm betroffen, der als grenzwertig eingestuft wird oder den Grenzwert überschreitet, der als Indikator für Lärmprobleme angesetzt wird. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) nach Abschluss der zweiten Stufe der Lärmkartierung. Zur Bewertung werden dabei die Grenzwerte mit 60 dB(A) in der Nacht (22 – 6 Uhr) bzw. 70 dB(A) insgesamt (Tag und Nacht) angegeben. Diese Werte werden auch bei Alltagsgeräuschen schnell erreicht. Zum Vergleich: Eine normale Unterhaltung entspreche bereits etwa 60 dB(A).

Wie im Großraumbüro

Auch 70 dB(A) können bei einer Unterhaltung erreicht werden, wenn etwa der Geräuschpegel in einem Großraumbüro übertönt werden solle oder die Hintergrundgeräusche in einer lauten Kneipe, so Sascha Reichert, Fachmann für Lärmkartierung beim LANUV.

In der zweiten Stufe der Lärmkartierung wurden jetzt alle Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von über drei Millionen Kraftfahrzeugen berücksichtigt

In Hattingen wurden folgende Straßen kartiert: L 439 (Kohlenstraße) zwischen den Stadtgrenzen Essen und Velbert, L 651 (Bochumer Straße/ Martin Luther Straße/Bredenscheider Straße) zwischen den Stadtgrenzen Bochum und Sprockhövel, L705 (Hüttenstraße/ August-Bebel-Straße) zwischen L651 und Stadtgrenze Bochum, L 924 (Nierenhofer Straße) zwischen L651 und Stadtgrenze Velbert und L924 (Schulstr./Blankensteiner Str.) zwischen L651 und Stadtgrenze Witten.

Die Lärmbelastung ist allerdings unterschiedlich hoch. An einigen Stellen, etwa an der L 429 (Schulstr./Blankensteiner Str.) sind fast alle Gebäude in direkter Nähe zur Straße betroffen. An anderer Stelle, wie etwa an der Nierenhofer Straße, sind nur wenige Häuser betroffen.

Im Rahmen der Lärmaktionsplanung sollen bis Juli 2012 für die Bereiche, in denen „mehrere schutzwürdige Gebäude liegen“, Maßnahmen entwickelt werden, um den Lärmproblemen und -auswirkungen entgegen zu wirken. Dabei sei eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen, heißt es. „Die Bürger können dann bei der Stadt Vorschläge machen“, sagt Pressesprecherin Susanne Wegemann.