Hattingen. . 17 Räume an der Werksstraße 40 sollen im Dezember bezugsfertig sein. Stadt investierte 90 000 Euro.

Seit einem halben Jahr wird an der Werksstraße 40 gewerkelt, geschraubt und gezimmert. Das Ziel: Aus den alten Lagerhallen im Erdgeschoss sollen neue Räume als Notunterkunft für Wohnungslose entstehen. Jetzt sind die Arbeiten im neu gebauten Wohntrakt in den letzten Zügen. Ein schlichtes Bett, ein Stuhl, ein Tisch und ein abschließbarer Spind – das ist die Grundausstattung in jedem der 14 Räume, die in den vergangenen Monaten entstanden sind. Wo einst in über fünf Meter hohen Hallen Material lagerte, finden nun Obdachlose eine vorrübergehende Unterkunft.

Für den Umbau investierte die Stadt 70 000 Euro. „Die Decken wurden abgehängt, neue Wände gezogen, der Boden erneuert und neue Türen eingebaut“, erklärt Erika Beverungen-Gojdka, Leiterin des Fachbereiches Soziales und Wohnen. Außerdem gibt es zwei Bäder und zusätzliche Toiletten und Waschbecken sowie eine Gemeinschaftsküche mit Herd, Spüle, Waschmaschine und Kühlschrank. Für Brandschutzmaßnahmen im ganzen Haus an der Werksstraße 40 – nicht nur in den neuen Wohnungslosen-Unterkünften – wurden zusätzlich 20 000 Euro ausgegeben.

Die drei Räume für Wohnungslose, die bereits an der Werksstraße bestanden, werden in den nächsten Wochen noch renoviert. Insgesamt gibt es dann 17 Schlafstätten für Menschen in Not. „Die Größe variiert“, erklärt Hausmeister Raimund Müller. So gebe es zum Beispiel Räume mit neun oder auch mit 14 Quadratmetern – „die werden je nach Dauer des Aufenthalts vergeben.“ Und die Aufenthaltsdauer sei sehr unterschiedlich, berichtet Beverungen-Gojdka. Manche blieben vier Woche, andere Monate. „Das vorrangige Ziel ist es, die finanziellen Angelegenheiten zu klären und eine neue Wohnung zu finden“, berichtet die Fachbereichsleiterin. Deshalb würde auch in der Notunterkunft an der Werksstraße Wert darauf gelegt, dass die Räume menschenwürdig und zumutbar seien, „Obdachlose müssen hier nicht unter der Brücke schlafen. Aber“, betont sie „es bleibt nur eine Notunterkunft.“

Auf den etwa 320 Quadratmetern werden nur Männer unterkommen. Derzeit sind nur zwei wohnungslose Frauen in Hattingen bekannt. Eine lebt in einer städtischen Wohnung, die andere im Asylbereich an der Werksstraße. „Diese Lösung wurde gefunden, weil wir nicht wissen, wie wir hier sonst eine räumliche Trennung gewährleisten sollen“, begründet Beverungen-Gojdka. Im Dezember sollen die männlichen Wohnungslosen, die meist zwischen 20 und 45 Jahre alt sind und die derzeit noch in städtischen Wohnungen leben, an die Werksstraße umziehen. Die Wohnungen werden dann an die städtische Gebäudewirtschaft zurückgehen.