Hattingen. . Am Sonntag ließen sich heiratswillige Paare auf der 15. Hochzeitsmesse im Landhaus Grum inspirieren und suchten schon einmal die Trauringe aus. Angehende Bräute probierten lange weiße Kleider an
Fast jede zweite Ehe wird in Deutschland geschieden. Trotzdem lassen sich junge Paare nicht entmutigen zu heiraten. Vorbereiten konnten den schönsten Tag im Leben konnten sich heiratswillige Hattinger am Sonntag auf der 15. Hochzeitsmesse im Landhaus Grum. An ca. 20 Ständen konnten sich die etwa 800 Heiratswilligen informieren. Von Torten und Blumen über Trauringe bis hin zu der richtigen Tisch-Deko war alles dabei, was das Hochzeits-Herz begehrt. Besonders beliebt: Natürlich die Anprobe von Hochzeitskleidern und Haarschmuck.
Symbol der Reinheit und Unschuld
Auch Manuel Peters (34) und Lisa Großke (29) wollen vor den Altar treten, obwohl sie bereits seit zehn Jahren ein Paar sind. Vor drei Jahren kam Sohn Paul-Luca zur Welt und besiegelte ihr Glück. Die Frage, warum sie den standesamtlichen sowie kirchlichen Segen überhaupt noch wollen, stellt sich für Lisa und Manuel gar nicht, die Ehe scheint eine Selbstverständlichkeit. Dabei ist Manuel ein Scheidungskind und hat miterlebt, wie Beziehungen zerbrechen können. „Gerade deswegen haben wir einander versprochen, es besser zu machen und wollen unsere Beziehung mit der Eheschließung besiegeln“, erklärt Lisa. Damit sind sie nicht alleine – je mehr Paare ringsum auseinandergehen, desto größer ist die Sehnsucht nach der dauerhaften Liebe. „Außerdem wird man auch heute noch komisch angeschaut, wenn man eine Familie gründet, aber nicht verheiratet ist“, ergänzt Manuel. Zudem sei, so sagt er, ein Heiratsantrag womöglich das größte Kompliment, das ein Mann einer Frau machen könne.
Ein Brautkleid muss auch im 21. Jahrhundert noch weiß sein, als Symbol der Unschuld und Reinheit. Das findet auch die 28-jährige Stephanie Krohn, die auf der Hochzeitsmesse eifrig Kleider anprobiert. „Farbige Cocktailkleider kann man zu den verschiedensten Anlässen tragen, das Hochzeitkleid muss sich von allen anderen absetzen“, findet die zukünftige Braut.
Mit Tränen in den Augen beobachtet Marion Hubert ihre Tochter Angelina, die sich strahlend in einem weißen Kleid durch den Raum dreht und mit ihren gerade mal 21 Jahren Inspirationen für den großen Tag sammelt. Natürlich ohne den Bräutigam, der das Kleid vor der Hochzeit bekanntlich nicht zu Gesicht bekommen darf. „Ich war im Alter meiner Tochter, als ich geheiratet habe,“ so die stolze Mutter. „Unsere Kinder kommen aus geregelten Verhältnissen, beide Schwiegereltern sind seit Jahrzehnten glücklich verheiratet, ich mache mir keine Gedanken, dass es bei meiner Tochter anders sein könnte.“