Hattingen.. Nadine d’Arachart und Sarah Wedler schreiben seit ihrem zwölften Lebensjahr Drehbücher und Geschichten. Immer zusammen.

Zwei junge Hattingerin werden mit dem Förderpreis des Literaturpreises Ruhr ausgezeichnet. „Ganz schön schräg – eine Liebe“, so das Motto des Wettbewerbs, bei dem Nadine d’Arachart (27) und Sarah Wedler (26) ihre Kurzgeschichte „Sonnenwende“ eingereicht hatten. Die beiden Studentinnen schreiben Drehbücher und Geschichten, seit sie zwölf Jahre alt sind, und zwar schon immer gemeinsam. „Wir sind befreundet, seitdem wir zehn sind. Inzwischen werden wir auch gegenseitig zu Familienfeiern eingeladen,“ erzählt Nadine d’Arachart, die neben Schreiben und Studium noch Zeit für ihren Freund findet, mit dem sie seit acht Jahren zusammen ist.

Krimis greifen Klassiker auf

Es ist nicht der erste Preis für die beiden jungen Schriftstellerinnen. 2008 belegten sie den dritten Platz bei einem Drehbuchwettbewerb. Danach folgten Preise für mehrere Kurzgeschichten sowie ein zweiter Platz bei einem weiteren Drehbuchwettbewerb. In diesem Jahr haben sie zudem zwei Romane veröffentlicht, einen „Remake-Krimi“ (wir berichteten) und einen Thriller, der als E-Book erschienen ist. Ihr nächster Krimi soll im nächsten Frühjahr herauskommen. Genau wie bei ihrem Debüt handelt es sich um einen „Remake-Krimi“ – eine Geschichte also, die einen Literaturklassiker aufgreift und die Geschichte in die Moderne verlegt. Beim ihrem ersten Buch (Die Muse des Mörders, Labor Verlag) beziehen sich d’Arachart und Wedler auf E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“. Welcher Klassiker es im neuen Buch sein wird, das verraten die jungen Frauen heute noch nicht, dafür aber, dass sie bereits an ihrem nächsten Werk schreiben. Wieder ein Krimi. „Aber es geht auch ein bisschen in Richtung Horror“, so d’Arachart über die erste ihrer Erzählungen, die im Ruhrgebiet spielt. Und das, obwohl sie eigentlich lieber ungewöhnliche Ort wählen, gerne welche, an denen sie noch nie waren.

Obwohl sie mit Drehbuchschreiben angefangen haben, machen ihnen Romane mehr Spaß: „Es ist unbefriedigend, dass man bei einem Drehbuch so viele Aufgaben abgegeben muss“ meint d’Arachart. Co-Autorin Wedler ergänzt: „In einem Roman machen die Figuren, was man will.“ Zunächst wollen die beiden Hattingerinnen aber erst einmal weiter schreiben und vorlesen. Ihre nächste Lesung ist am 22. November um 20 Uhr im Zeiss Planetarium Bochum, Castroper Str. 67.