Hattingen. EN-Arbeitnehmerflügel will bessere Bezahlung für Erzieher.

Der CDU-Arbeitnehmerflügel (CDA) hat sich jetzt in einer Sitzung mit dem Mangel an Erzieherinnen und Erziehern beschäftigt, der nicht nur bundesweit, sondern nach Angaben der CDA auch im Ennepe-Ruhr-Kreis herrsche. „Gerade im Hinblick auf den Krippenplatz-Rechtsanspruch ab August 2013 wird sich die Situation in diesem Bereich dramatisch verschärfen“, so Christian Brandt, Vize-Chef der CDA im Kreis. Im EN-Kreis gebe es nach Auskunft von Fachleuten derzeit für die 7145 Kinder unter drei Jahren nur 1554 Plätze, also eine Versorgungsquote von 21,8 Prozent. Für unter dreijährige Kinder, also die U3-Betreuung, würden 947 Plätze fehlen.

Damit werde laut CDA aber bei weitem nicht der Bedarf und die Nachfrage vieler Eltern gedeckt, die auf einen entsprechenden Platz angewiesenen sind, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können. Die nun von der nordrhein-westfälischen Landesregierung angedeutete Absenkung von Standards in der Kinderbetreuung durch eine Aufstockung in U3-Gruppen von zehn auf bis zu 15 Kinder ist aus Sicht der CDA im Ennepe-Ruhr-Kreis ein falscher und pädagogisch unverantwortlicher Weg.

Christian Brandt: „Es muss konstruktiv nach Lösungen gesucht werden, dem Erziehermangel zu begegnen, in dem unter anderem auch die Arbeitsbedingungen und die Vergütung im Erzieherberuf verbessert werden.“ Die Möglichkeit, in den Erzieherberuf zu wechseln, wie unter anderem von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ins Gespräch gebracht wurde, sollte laut Christian Brandt „ernsthaft verfolgt werden“.

Aus Sicht der CDA-EN dürfe dies aber nicht zu einem Qualitätsrückgang des hohen Niveaus der Ausbildung führen und müsse den Standards der regulären Fachschulausbildung entsprechen. „Über ein Praktikum ließe sich beispielsweise herausfinden, ob Eignung und Interesse für diesen Beruf vorhanden sind“, so Brandt.