Hattingen. . Coverband Rockomat kämpfte erfolgreich mit Spezialisierung gegen den Ausverkauf. Konzert am 31. Oktober.
Es ist laut. Es glitzert. Es rockt. Es ist – Rockomat. Die Glamrocker aus Hattingen sind auch nach über 20 Jahren Bandgeschichte kein bisschen müde. An Halloween geht es im Vereinsheim des BSC Sprockhövel, Hiddinghauser Straße 6, auf musikalische Zeitreise in die Siebziger. Vorher blickt Gitarrist Thorsten Spittank zurück auf die Anfänge der Band, die zu den Institutionen des Cover-Rock in Hattingen zählt.
Denn der Grundstein für Rockomat wurde bereits 1988 gelegt – damals noch unter dem Namen Beyond 55. „Wir wollten covern, aber wir hatten keine Ahnung davon. Wir haben es einfach versucht“, erzählt Thorsten Spittank lachend. Kostenlose Tabulaturen aus dem Internet gab es nicht, „also haben wir vor den Plattenspielern gesessen und die Songs von der Platte runtergehört. Wir haben die Bässe runtergedreht, um die Stimme besser hören", erklärt der Gitarrist und ergänzt: „Das hat uns als Musiker besser gemacht. Heute erhöre ich einen Song in zwei Minuten.“
Außer ihm wollten auch Carsten Iversen, Steff Giannis und Michael Jesch die Bühne erobern. Damit sind vier Mitglieder der Original-Besetzung noch immer in der Band, die sich heute Rockomat nennt. Die aktuelle Mannschaft wird ergänzt durch Sven Stachauer und Oliver Hoffmann.
Viele Freunde hat sich die Coverband in den Anfangstagen nicht gemacht. „Covern war verpönt“, erinnert sich Thorsten Spittank: „Es hieß dann: ‘Fällt euch nichts ein?’“ Aber das änderte sich bald. Plötzlich spielten auf Stadtfesten fast nur noch Coverbands und der Preiskampf drückte die Gagen. Aber hier wollten Beyond 55 nicht mitmachen. „Wir haben unser Niveau gehalten und uns nicht billiger verkauft. Dadurch wurden die Auftritte weniger. Das war aber nicht schlimm, wir haben ja alle normale Jobs“, blickt Spittank, im Hauptberuf Lehrer, zurück. „Die Band ist ein ambitioniertes Hobby mit fünf oder sechs Gigs pro Jahr. Und das reicht.“
Crazy Heidi Klum
Die Lösung im Konkurrenzkampf der Coverbands ist eine Spezialisierung. Die 70er Jahre rückten in den Fokus, aus Beyond 55 wurde Rockomat und der Glitzerfaktor stieg sprunghaft an, denn mit dem Glamrock kamen die Bühnenoutfits. „Das war eine spürbare Veränderung und wir mussten uns erst einmal daran gewöhnen“, gibt der Gitarren-Rockomat zu. Waren die ersten Kostüme noch ein Freundschaftsdienst unter Verwandten, wurden die aktuellen Glitzeroutfits von einer Schneiderin gefertigt, die schon für den russischen Staatszirkus Kostüme geschneidert hat.
Klar zieht die Band im 70er Jahre-Look die Blicke auf sich, ob wie zuletzt im Wittgensteiner Land oder beim Sommerfest auf Schalke – dem bisher größten Konzert in der Bandgeschichte vor 6000 Menschen. Beim Halloween-Konzert am 31. Oktober dürfen auch die Gäste ihr Verkleidungstalent unter Beweis stellen. Mit ein, zwei Überraschungen, die noch nicht verraten werden, verspricht die Band einen schaurig-schönen Abend.