Hattingen. Drei Angeklagte legten jetzt Revision ein.

Der Untreue-Fall rund um das Job-Center des Ennepe-Ruhr-Kreises wird noch nicht ad acta gelegt. Die Verteidiger von drei der insgesamt vier Angeklagten legten Revision gegen das Urteil des Hagener Landgerichts ein.

Rückblende: Zwischen März 2009 und April 2011, so der Vorwurf, wirtschafteten zwei ehemalige Mitarbeiterinnen des Job-Centers aus Hattingen und Sprockhövel im großen Stil in die eigene Tasche. Insgesamt sollen die 55- und 57-jährigen Frauen knapp 530 000 Euro veruntreut haben (wir berichteten).

Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme verurteilte die 6. Große Strafkammer des Hagener Landgerichts die ehemalige Job-Center-Mitarbeiterin aus Hattingen, ihre geständige Ex-Kollegin aus Sprockhövel und deren „hilfsbereiten“ Ehemann in der vergangenen Woche zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren und neun Monaten. Lediglich der Sohn des Paares wurde freigesprochen.

Die Verteidiger der geständigen Eheleute aus Sprockhövel hatten Bewährungsstrafen beantragt. Die Verteidiger der bestreitenden Angeklagten aus Hattingen hatten einen Freispruch gefordert. Alle drei Parteien legten Revision ein, mit der sich nun der Bundesgerichtshof befassen wird.