Hattingen. Das Evangelische Krankenhaus und die Klinik Blankenstein sollen zu einem Haus verschmelzen. Der steigende Kostendruck lässt evangelische und katholische Träger zusammenrücken. Sogar ein gemeinsamer Standort, der zur Schließung des anderen führt, ist im Bereich des Möglichen.
Eine Krankenhaus-Ehe rückt nun auch in Hattingen näher. Das Evangelische Krankenhaus an der Bredenscheider Straße und die Klinik Blankenstein im Vogelsang sollen zusammengelegt werden. Die Geschäftsführer beider Häuser bestätigten der Hattinger Zeitung Überlegungen in diese Richtung.
„Der wirtschaftliche Druck für Kliniken wächst stetig. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir Strukturen sinnvoll abstimmen abstimmen und nicht gegeneinander aufrüsten sollten“, sagt Franz-Reiner Kellerhoff, Geschäftsführer der Klinik Blankenstein. „Alle sind sich einig darüber, dass eine Kooperation in Hattingen sinnvoll ist. Die Gespräche sind auf gutem Weg“, meint Ulrich Froese, Geschäftsführer des EvK.
Die beiden Klinik-Manager reden auch über eine Zusammenarbeit der Evangelischen Augusta-Kliniken und des Katholischen Klinikums in Bochum, bei denen sie ebenfalls Geschäftsführer sind. Die Hattinger Krankenhäuser EvK und Blankenstein sind jeweils kleinere Töchter in konfessionellen Klinik-Verbünden der Bochumer Mutterhäuser.
Aufgabe eines der beiden Häuser möglich
Gespräche über mögliche Kooperationen hat es in den vergangenen 20 Jahren immer wieder gegeben. Zuletzt hatte sich 2006 sogar Konkretes abgezeichnet. Unter Beibehaltung beider Standorte sollte die Chirurgie von Blankenstein ins EvK wechseln, die Neurologie in umgekehrter Richtung. Im Bereich der Inneren Medizin sollte sich die Kardiologie in Blankenstein, die Gastroenterologie am EvK etablieren. Doch dann riss der Gesprächsfaden. Nach 2007 bauten beide Häuser ihre Angebote aus und positionierten sich jeweils auf Kosten des anderen.
Nun also will man zusammen gehen. Und das noch einen Schritt weiter. Denn im Kern der Kooperation steht jetzt eine Fusion. Heißt: die Verschmelzung der zwei Kliniken an einem der beiden Standorte bei Aufgabe des anderen. „Das alles muss sachlich sinnvoll sein und darf eben kein politisch ausgewogener Kompromiss werden“, macht Ulrich Froese deutlich.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Auf den Überlegungen von 2006 wolle man aufbauen, erklärt Franz-Rainer Kellerhoff. In vielen Bereich könnten sich die beiden Häuser sinnvoll ergänzen. Wirklich Geld einsparen, sagen die Klinik-Manager übereinstimmend, lasse sich nur bei der Konzentration auf einen Standort. „Wobei weder Patienten vor schlechter Versorgung, noch Mitarbeiter vor Entlassungen Angst haben müssen“, betont Ulrich Froese. Der EvK-Geschäftsführer kann sich auch „Zwischenschritte“ auf dem Weg zu einem kompletten Zusammenschluss vorstellen. Dann wäre zu klären: „Wo fangen wir an?“