Hattingen. Die Nachtschnittchen kehren aus der Sommerpause zurück. Johannes Flöck überzeugt mit seiner leichten, sympathischen Art.

Eine bunte Mischung aus Musik und Comedy gab es für die rund 150 Besucher am Montagabend im Henrichs. Zum ersten Mal nach der Sommerpause lud Moderator Helmut Sanftenschneider wieder zu den Nachtschnittchen in die Gastronomie im Industriemuseum ein. Bei der ersten Ausgabe mit dabei: Serhat Dogan, Johannes Flöck, Fred Ape und Christian Hirdes, der als Überraschungsgast für die kurzfristig verhinderte Frieda Braun eingesprungen ist.

Zum Glück ist die Türkei nicht in der Europäischen Union. Oder? Serhat Dogan jedenfalls drohte während seines Auftritts immer wieder unterschwellig mit dem Beitritt seines Heimatlandes in die EU. Er sei zwar kein Macho, aber wenn seine Freundin ein zweistündiges Vorspiel fordere, wird das selbst einem Teddybären wie Dogan zu viel: „Sabine, wenn ich dich so lange streichle, wird deine Haut ganz dünn.“ Mit zwei Händen voll Gel im Haar, arbeitete sich Serhat Dogan an den zahlreichen gängigen Klischees über deutsche und türkische Landsleute ab. Gemessen am Beifall und den Lachanfällen war er derjenige, der das Publikum mit seinem naiven Humor am stärksten beeindruckte.

Comedian und Neu-Autor Johannes Flöck stellte sein Buch „Wenn Happy und Birthday getrennte Wege gehen – Männer um die 40“ vor. „Ich leide jetzt unter Gebrechen, die ich vor einem Jahr noch nicht hatte. Ich habe letztens bei offenem Fenster geschlafen. Eine Stunde später wurde ich wach und hatte zum ersten Mal in meinem Leben Zug abbekommen! Da wurde mir klar: Ich werde jetzt schon von Luft verletzt.“ Mit seiner leichten, sympathischen Art, seinem authentischen Witz, gepaart mit einer gehörigen Portion Selbstironie, gelingt es Johannes Flöck spielend, den Geschmack der mittleren Reife humorvoll zu servieren. „Je älter ich werde, desto weniger Alkohol brauche ich, um den Betrunken-Effekt hervorzurufen. Bei mir reicht mittlerweile schon schnelles, abruptes Aufstehen“, scherzt Flöck.

Zur bewährten Nachtschnittchen-Tradition gehören Auftritte von Zuschauern, deren Aufgabe es ist, Plakate mit einem Liedtext hochzuhalten. Sanftenschneider entschied sich diesmal für Toni, der, passend zum Älterwerden, etwas hinterherhinkte und den Zuschauern damit zwar nicht den richtigen Text, jedoch eine gehörige Portion Spaß bescherte.

„Für sie gibt es keine Jahre vor McDonald’s, an die Mark erinnert sie sich schwach, Wetten, dass...? gab’s immer nur mit Thomas Gottschalk.“ Der Liedermacher Fred Ape verstand es mit eben solchen Texten das Publikum bestens zu unterhalten und gleichzeitig an die eigenen Sprösslinge zu erinnern.