Hattingen. . Für den Luftschutzbau am Reschop gibt es immer noch keinen Käufer

Der Standort ist sicher nicht das Problem: In günstiger Innenstadtlage, direkt neben dem Reschop Carré und der meistbefahrenen Kreuzung des Ennepe-Ruhr-Kreises, hat das Areal alle Voraussetzungen für das Prädikat Filetstück. Wenn da nur nicht die vorhandene Bebauung wäre. Das „Luftschutzhaus Nr. 19“, ein 1944 erstmals genutzter Hochbunker mit 2,15 Metern Wandstärke, für den einst 8700 Kubikmeter Eisenbeton und 1250 Kubikmeter Stampfbeton verbaut wurden, erweist sich als echtes Verkaufshindernis. Zurzeit gilt wieder das Prinzip Hoffnung.

Dabei war im Frühjahr 2011 Bewegung in die Sache gekommen. Nachdem sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Besitzer des Gemäuers jahrelang nicht mit der Stadt Hattingen über eine Übergabe einigen konnte, wurde ein Verkauf angestrebt. Gegen ein Höchstgebot von mindestens 200 000 Euro kam der Bau, längst vom Schutzraum zum Schandfleck verkommen, auf den Markt. Zwar hielt sich die Zahl der Bieter in Grenzen – ganz sicher mit Blick auf die enormen Abrisskosten, die zusätzlich fällig würden. Doch die Bundesanstalt hatte am Ende noch „ein sehr interessantes Angebot“ am Haken.

Bio-Einzelhandel sollte es sein. Ganz sicher keine Branche, auf die man sofort kommt beim Blick auf den seit Jahrzehnten verrottenden und teilweise von Schimmel befallenen Weltkriegs-Bunker. Denn: Der Investor wollte die Immobilie nicht abreißen, sondern sanieren.

„Mittlerweile ist der Interessent abgesprungen“, teilt Wilhelm Stümler, Verkaufsbeauftragter im Dortmunder Büro der Bundesanstalt, auf Anfrage mit. „Aber wir werden den Kontakt noch einmal suchen, allein schon, weil es das einzige finanziell akzeptable Gebot war.“ Und wenn’s nicht klappt? „Wird noch einmal ausgeschrieben“, so Stümler.