Hattingen. Bayerisches Ambiente gab es am Sonntag beim Hof- und Ehrenamtsfestauf dem Schultenhof inklusive

Knapp zwei Wochen, bevor das Oktoberfest in München traditionell mit dem Anstich des Fasses eröffnet wird, stimmten sich die 300 bis 400 Besucher des Hof- und Ehrenamtsfestes auf dem Schultenhof mit Schunkeln, Eisbein und Maßkrügen ein. Zum bereits zwölften Mal lud Alfred Schulte-Stade auf seinen Hof ein, um sich besonders bei zahlreichen ehrenamtlichen Helfern zu bedanken, die Jahr für Jahr den Weihnachtsmarkt rund um die St. Georgs-Kirche gestalten.

„Glück gehabt mit dem Wetter haben wir, das war in den vergangenen Jahren nicht immer so“, stellte Schulte-Stade fest, als er seine Gäste begrüßte. Er gab aber zu, dem Glück ein wenig nachgeholfen zu haben. „Unter blauem Himmel kann man einfach besser feiern, da hab’ ich mit dem da oben mal ein ernstes Wort geredet.“

Die Stimmung war schon um 11 Uhr vormittags gut und so gingen bereits zu früher Stunde etliche Maß Bier über die Theke. Die fünfköpfige Schlagerband „Die Filsbacher“ aus Niederhausen sorgte mit einem „Prosit der Gemütlichkeit“ nach dem anderen dafür, dass auch kein Bier schal werden konnte.

„Eigentlich müssten wir Alfred Schulte-Stade einladen“

Besonders freute sich der Gastgeber über seinen jüngsten (Luisa, 21 Monate) und seinen ältesten Gast (Erwin Potthoff, 100 Jahre). Auch einige politische Prominenz empfing Alfred Schulte-Stade am Sonntag auf seinem Hof. So erschienen neben Bürgermeisterin Dagmar Goch Stadtkämmerer Frank Burbulla und Dezernentin Beate Schiffer zahlreiche Parteimitglieder von „Schwarz, Rot, Grün oder Gelb“, so Schulte-Stade.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralf Brauksiepe und Landrat Arnim Brux statteten dem Hof- und Ehrenamtsfest einen Besuch ab.

Der ließ es sich nicht nehmen auch ein paar Worte an den Veranstalter und die Besucher zu richten. Und betonte, dass auch er sich eigentlich nur an Feste bei schlechtem Wetter erinnern könne. Um so mehr freute er sich über den strahlend blauen Himmel. Eine verkehrte Welt sei es, in der er lebe. Denn: „Eigentlich müssten wir Alfred Schulte-State einladen und nicht er uns. Bei allem, was er für die Stadt tut“, so der Landrat.

Im Hintergrund eineHerde Heck-Rinder

Aber nicht nur positives wusste Brux zu berichten. Kritische Töne schlug er an bei der bayerischen Dekoration des Schultenhofes, die ihn zu sehr ans Oktoberfest erinnere. „Ich habe ja nichts gegen Bayern, bin selbst oft gerne da und auch gegen den Fußballclub habe ich nichts. Aber wir haben es hier so schön, wir brauchen uns doch nicht hinter Bayern zu verstecken.“ Was er sich wünsche, sei ein bisschen mehr Lokalpatriotismus. Aus diesem Grund überreichte Brux dem Gastgeber ein großes Plakat. Das Motiv: die Ruhr im Vordergrund. Im Hintergrund eine Herde Heck-Rinder, die Schulte-Stade eigenhändig an den Ruhrwiesen angesiedelt hatte. „Das ist nicht Bayern auf dem Bild, das ist der Ennepe-Ruhr-Kreis“, scherzte Brux. Zum Schluss gab es für den Chor MGV Liederfreund noch eine Auszeichnung und 1000 Euro für die Vereinskasse. Der Chor bedankte sich auf seine Weise und steuerte noch ein paar Lieder bei.