Hattingen. . SPD-Unterbezirk Ennepe-Ruhr wählt und behandelt Bürgethemen und gesellschaftliche Probleme

„Nur wenn man weiß, woher man kommt, weiß man, wohin man will“, begrüßt Sabine Kelm-Schmidt ihre Parteifreunde zu Unterbezirksparteitag und Delegiertenkonferenz des SPD-Unterbezirks Ennepe-Ruhr. Für die neue Stadtverbandsvorsitzende hat das Heimspiel im Tafelhaus am Walzwerk eine ganz besondere Bedeutung: „Wir haben hier an diesem Ort einen Wandel erlebt – im Kampf um die Henrichshütte.“ Der Hüttenkampf jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal – dies sei Anlass, eine Sensibilität für die Probleme von heute und morgen zu entwickeln.

„Hattingen ist ein guter Ort für Sozialdemokraten“, ergänzt Landtagsabgeordneter Rainer Bovermann. Neben der Wahl des Vorstandes – Dietmar Köster als Unterbezirksvorsitzender, Hubertus Kramer und Bovermann als Stellvertreter, Christel Humme als Schatzmeisterin sowie der 15 Vorstandsbeisitzer im Unterbezirk Ennepe-Ruhr – stehen an diesem Abend auch Bürgerthemen wie Renten- und Arbeitsmarktpolitik, aber auch Bildung und Schule auf dem Programm.

„Diese Themen bewegen die Menschen bei uns im EN-Kreis“, weiß Dietmar Köster. Besonders die Altersarmut sei in der Gesellschaft zurzeit ein zentrales Gesprächsthema. „Das ist der falsche Weg“, beurteilt der Unterbezirksvorsitzende die aktuelle Entwicklung der Renten-Problematik: „Wir müssen uns als Partei klar dagegen positionieren.“ Auf große Zustimmung unter den Parteimitgliedern stößt zudem der Beitrag „Gute Arbeit, gerechte Löhne – Für eine neue Arbeitsmarktpolitik“. Bundestagsabgeordneter Klaus Barthel lässt hierbei zunächst harte Fakten der aktuellen Berufswelt für sich sprechen: „50 Prozent aller Neueinstellungen sind befristet, jeder vierte Arbeitnehmer muss von einem Niedriglohn leben.“ Diese Zahlen seien besorgniserregend. „Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Frauen – auch Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung sind vor dieser Situation nicht geschützt“, berichtet Barthel seinen Zuhörern – und schlussfolgert: „Qualifizierte Arbeit wird schlecht bezahlt.“ Dies sei kein Problem von Randgruppen, gibt Barthel zu bedenken, sondern betreffe die Arbeitswelt allgemein. „Diese Entwicklung schafft eine große Unsicherheit bei den Arbeitnehmern“, weiß der Politiker und weist zudem auf die daraus folgende große psychische Belastung hin. „Das ist gesellschaftspolitisch und auch gesundheitspolitisch äußerst problematisch“, beurteilt Klaus Barthel die aktuelle Arbeitsmarkt-Situation und sorgt mit seinem Beitrag bei seinen Parteifreunden für reichlich Gesprächsstoff. Künftig müsse sich in der Arbeitsmarkt-Politik einiges ändern, um die Arbeitswelt wie gewünscht flexibler zu gestalten.

Wie bereits erwähnt, wählte der SPD-Unterbezirk Ennepe-Ruhr im Rahmen des Parteitags in der Henrichshütte neben einem neuen Vorstand auch seine 15 Beisitzer. Aus Hattingen unterstützen künftig die Stadtverbandsvorsitzende Sabine Kelm-Schmidt sowie Olaf Schade die Vorsitzenden.