Hattingen. . Hans Hartung beklagt sich über schlechten Nahverkehr
Eigentlich könne man sich ja, was den ÖPNV angeht, nicht beklagen, findet Hans Hartung: Blankenstein wird vom CE 31 und dem SB 38 regelmäßig an fünf Haltepunkten angefahren. „Doch für darauf angewiesene Bewohner sieht die Verbindung zu den Nachbarzentren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – zumindest in der Abendzeit – traurig aus“, macht der Blankensteiner in einem Leserbrief an die Hattinger Zeitung seinem Ärger Luft.
„Ab Viertel nach acht abends kommt man sowohl in Richtung Hattingen als auch nach Bochum nur noch stündlich mit dem ÖPNV fort.“ Zum Ärger der Passagiere hielten die Linien in Richtung Hattingen hintereinander an der Haltestelle. Eine Entzerrung der Abfahrtszeiten wäre hier hilfreich, empfiehlt Hartung.
Wenn er abends in Bochum unterwegs sei, dürfe er sich auf keine Spätvorstellung oder längere Party einlassen. „Um spätestens 23.15 Uhr muss man am Hauptbahnhof sein, um nicht schon vorher zu jeder zweiten Abfahrtzeit in „Stiepel-Dorf“ übernachten zu müssen.“ Selbst am Wochenende klaffe eine Wartezeit von mehr als zwei Stunden, bis man mit dem Nachtexpress (NE 4, 1.20 Uhr) nach Hause fahren könne.
Die Blankensteiner seien mit 13 Minuten Fahrzeit nach Hattingen und 30 Minuten nach Bochum, Hartungs Meinung nach, ohnehin schon weitab von ihren Nahversorgungszentren. „Obwohl sie mit 62 Personen pro 100 Einwohnern zu den intensivsten Nutzern des ÖPNV gezählt werden müssen.“
Verlängerung der Fahrtzeiten
Bei der Bogestra sind die Probleme, die Hartung in seinem Brief beschreibt, bereits bekannt. Pressesprecher Christoph Kollmann: „Wir arbeiten derzeit gemeinsam mit dem EN-Kreis an einer Lösung.“ Druckreif sei jedoch noch nichts, denn Veränderungen im Fahrplan würden bei der Bogestra immer zum nächsten Fahrplanwechsel durchgeführt. Und der sei erst im Januar 2013. „Ziel ist aber auf jeden Fall eine Verlängerung der Fahrzeiten in diesem Randbereich.“ Denkbar sei eine Verlängerung der Fahrzeiten abends um eine halbe Stunde. „Wir wollen für unsere Kunden das Optimum erreichen, trotzdem muss in den kommenden Wochen intensiv geprüft werden, ob dies möglich ist, ohne dass sich im Fahrplan Probleme auftun“, so Kollmann.
Auch was die Entzerrung der Linien CE 31 und SB 38 angehe, müsse man schauen in wie fern dies möglich sei. „Man muss den gesamten Linienweg betrachten, also auch weitere Verknüpfungen“, erklärt Kollmann. Für gewöhnlich werde dies aber schon bei der Erstellung der Fahrpläne gemacht. Problematisch sei, dass bereits eine kleine Veränderung der Abfahrtszeiten Unstimmigkeiten an anderer Stelle hervorrufe. „Wenn man die Taktung um eine Minute verändert, dann gibt es im ganzen Fahrplan Schwierigkeiten.“