Hattingen. . Stadt: Jakobskreuzkraut hat sich explosionsartig vermehrt.

Sie sind zum Verwechseln ähnlich: Das Jakobskreuzkraut sieht mit seinen gelben Blüten fast genau so aus wie Löwenzahn. Mit dem kleinen Unterschied, dass Löwenzahn ungefährlich für Mensch und Tier ist. Bei der Hattinger Zeitung hat sich eine besorgte Leserin gemeldet, die das Jakobskreuzkraut gesehen hat und vor der giftigen Pflanze warnt. „In Hattingen hat sich das Kraut in den vergangenen fünf Jahren explosionsartig vermehrt“, bestätigt Thomas Griesohn-Pflieger, Pressesprecher der Stadt. So gebe es die gefährliche Pflanze flächendeckend auf fast jedem Grünstreifen. „Es ist sehr wichtig, das Jakobskreuzkraut bekannt zu machen“, da es unter den Giftpflanzen mit zu den unbekanntesten gehöre.

Die Landwirtschaftskammer gibt folgende Hinweise:

Woran erkennt man das Jokobskreuzkraut?

In Deutschland gibt es etwa 25 Arten von Kreuzkraut. Das Jakobskreuzkraut gehört zur Gattung der Greiskräuter und blüht zwischen Juni und September. Im Hochsommer sind die typisch buschigen und stark verzweigten gelben Blütenstängel ganz ausgebildet. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern. Eine einzelne Pflanze ist zudem in der Lage, um die 150 000 Samen zu bilden. Am häufigsten findet sich das Jakobskreuzkraut an Feld- oder Wegrändern von Wiesen oder Ackerbrachen. Nährstoffreiche Lehm- oder Sandböden in einem feuchten Klima tragen besonders zur vermehrten Ausbreitung bei.

Was sind die Gefahren?

Das Jakobskreuzkraut enthält leberschädigende Toxine, deren Gehalt vor allem in den Blüten von jungen Pflanzen doppelt so hoch ist wie im Kraut selbst. Diese Gifte bleiben in Heu oder Silage vorhanden und können von Weidetieren als Nahrung aufgenommen werden. Betroffen sind Pferde und Rinder, bei denen bereits ein Prozent des Giftes im Futter nach dreimonatiger Einnahme zum Tod führt. For Gifte gelangen sofort in den Blutkreislauf und befallen wichtige Organe. Auch für den Menschen kann das Gift über bestimmte Tierprodukte wie Milch, Honig oder Fleisch in die Nahrung gelangen. Bis heute gibt es keine festgelegten Werte für eine Höchstmenge, obwohl die Weltgesundheitsorganisation das Jakobskreuzkraut als krebserregend eingestuft hat.

Wie kann man das Jokobskreuzkraut bekämpfen?

Allein das Abmähen der giftigen Pflanze reicht nicht aus, da die Wurzeln im Boden verbleiben. Zur Vernichtung der Pflanze werden chemische Spritzmittel als am wirksamsten beschrieben. Durch manuelles Ausgraben kann die Pflanze vernichtet werden. Da die Haltbarkeit der Samen 16 bis 20 Jahre beträgt, empfiehlt sich, die Pflanzen nicht einfach auf dem Kompost zu entsorgen, sondern im Restmüll. Nachhaltige Weidepflege beugt erneutem Befall vor.