Hattingen. . Natürlich könnte es besser sein, sagen die Betreiber von Außengastronomie zuden Kapriolen des Sommers 2012. Große Sorgen macht sich allerdings niemand

Wann wird es endlich richtig Sommer? Diese Frage stellen sich viele Gastronomen, die unter anderem mit dem warmen Wetter ihr Geld verdienen – nicht zuletzt die Betreiber von Eisdielen, die besonders unter Regenwetter und niedrigen Temperaturen zu leiden haben.

Häufig bleiben die Tische der Eisdiele Pampanin an der Heggerstraße nur spärlich besetzt, obwohl dann und wann die Sonne zwischen den Wolken hervorlugt. Kaum ein Passant glaubt offenbar, dass der Sonnenschein längere Zeit anhält. Erfahrung macht eben skeptisch. „Vor allem der Start in den Sommer war miserabel“, sagt Luca Debernardin. Stammkunden, Kaffee-Getränke und heiße Schokolade retten der Eisdiele das Geschäft. „Wir kennen einen solchen Sommer ja schon aus dem vergangenen Jahr und hoffen auf einen sonnigen Spätsommer und Herbst, damit wir am Ende der Saison eine positive Bilanz ziehen können“, so Debernardin.

Jugendliche bestellen mehr

„Die Sommer-Saison ist noch lange nicht zu Ende“, sagt auch der Inhaber des Café Mexx am Obermarkt, Christanas Sotiris. „Scheint die Sonne, sind die Kunden besser gelaunt und gönnen sich mehr“, weiß der Gastronom. Trotzdem kann er sich nicht beklagen: Vor allem Jugendliche seien in diesem Jahr bereit, mehr Geld auszugeben. „Junge Leute kommen nicht mehr nur ins Café, um gemeinsam etwas zu trinken oder ein Eis zu essen. Vielmehr bestellen sie Mittagsgerichte oder kommen zum Abendessen zu uns“, freut sich Sotiris. Auch ältere Kunden würden nicht auf Sparkurs gehen: „Besonders an den Wochenenden wollen sich die Berufstätigen etwas Gutes tun und nicht selbst den Kochlöffel schwingen“, erzählt er.

„Im vergangenen Jahr war es genau dasselbe mit dem Sommer“, erinnert sich Joachim Grum, seit 15 Jahren Besitzer des Landhauses Grum am Ruhrdeich. „Da hatten wir einen schönen April und Mai, danach ging es mit dem Wetter bergab. In diesem Jahr fing der Sommer eben erst Ende Juli an. Das Wetter kann man nicht kontrollieren, aber ich mache mir da keinen Kopf, es folgen immer mal wieder ein paar verregnetere Jahre aufeinander. Das kann im nächsten schon wieder ganz anders aussehen.“ Die klassisch lauen Sommernächte, die sich die Biergartenbetreiber herbeisehnen, gab es bis jetzt eher selten. Über ein schlechtes Geschäft kann sich Grum jedoch nicht beschweren: „Die Leute gewöhnen sich daran, Regenschirm und Jacken dabeizuhaben. Im Landhaus haben wir zudem einen Wintergarten, der vielen Draußensitzen ersetzt“, so Grum.

Die Kunden bleiben treu

Unterm Strich steht fest: Sonniges Wetter und Temperaturen oberhalb der 20 Gradmarke wünschen sie alle Hattinger Gastronomen. Doch trotz des bisher oft bewölkten und kühlen Sommers läuft das Geschäft. „Es geht uns gut“, fasst Boi Salvatore, Inhaber der Pizzeria Tonino, auf dem Kirchplatz zusammen. „Gutes Wetter wäre wünschenswert, doch auch so lassen uns die Kunden nicht im Stich“, sagt Salvatore. „Gut essen will man schließlich immer.“