Hattingen. Ein Bio-Koch hat den ehemaligen Landgasthof „Voss zur Mühlen“ neu ausgerichtet.

Jahrzehntelang galt der Landgasthof „Voss zur Mühlen“ im Wodantal als ausgesprochene Ausflugsgaststätte. Im Laufe der Jahre blieben aber die Gäste aus, die zu Fuß über den Schulenburgwald ins Naherholungsgebiet Elfringhauser Schweiz spazierten. Mehrfach versuchten sich Gastronomen bei der Wiederbelebung – vergeblich. Erst als vor neun Jahren Stefanie und Axel Wegermann die Gaststätte übernahmen, änderte sich die Situation.

Und das gilt nicht nur für den Namen. „Die alte Bezeichnung Voss zur Mühlen besaß keinen guten Ruf mehr,“ erklärt Inhaber und Chefkoch Axel Wegermann. „Wir haben ganz bewusst die Gaststätte in Landhaus Wegermann unbenannt.“ Denn für die Wegermanns war das Haus „Liebe auf den ersten Blick“. Aber es dauerte schon seine Zeit, bis die Gaststätte vom Staub der Geschichte befreit war und es gelang, einen neuen Geist der Gastlichkeit einzuführen.

Von Beginn wollten die Inhaber regionale Küche mit frischen Produkten präsentieren. „Aufgrund einer Weizen- und Kartoffelstärke-Unverträglichkeit entschied ich mich, auf Bio-Produkte umzustellen“, erläuterte Axel Wegermann. 2008 wurde der Betrieb zertifiziert und wird nun von staatlichen Kontrollbetrieben jährlich zwei- bis dreimal kon­trolliert. Dabei kann sich das Landhaus Wegermann übrigens als erste von Bioland zertifizierten Gaststätte Westfalens bezeichnen.

Umgesetzt ins Tagesgeschäft bedeutet dies, dass in der Küche des Gasthofes nur Waren verarbeitet werden, die aus biologischem Anbau oder ökologischer Aufzucht stammen. Sollten Bestandteile des Essens den Vorschriften nicht entsprechen, sind sie in der Speisekarte vermerkt.

Auch Veganer sind im Landhaus Wegermann willkommen. „Es ist überhaupt kein Problem, in unserem Haus auch glutenfreie und laktose­freie Speisen herzustellen“, verspricht Chefkoch Wegermann. „Da wir alles frisch zubereiten, wissen wir auch, an welchen Speisekomponenten etwas zu verändern ist.“ Zweimal in der Woche liefern die Lkw der „Deutsche See“ frischen Fisch, der ebenfalls den ökologischen Ansprüchen voll genügt. Das Wild bezieht Axel Wegermann ausschließlich von Jägern seines Vertrauens.

Dass Axel Wegermann auch ausbildet, ist klar – er will sein Können und die Erfahrungen an junge Auszubildenden weitergeben.