Hattingen. Jugendliche verschmutzen den Busbahnhof mit Bubble-Tea-Getränken.
Die Scheiben sind verschmiert, große helle Flecken ziehen sich über das Glas und den Boden darunter. Wer sich zurzeit am Busbahnhof am Reschop Carré umsieht, dem fallen die verdreckten Scheiben neben den Sitzbänken sofort ins Auge. Grund für die Verschmutzung: das neue Mode-Getränk Bubble-Tea, eine Mischung aus gesüßtem Tee, Sirup und Milch, besonders beliebt bei Kindern und Jugendlichen.
Serviert in Plastikbechern, nutzen einige Bubble-Tea-Freunde die weiten Trinkhalme als Spuckrohr und schießen die kleinen, im Getränk enthaltenen, Kügelchen aus Speisestärke gezielt gegen die Glasscheiben am Busbahnhof. Für die Jugendlichen ein unterhaltsamer Zeitvertreib, für andere sind die Folgen abstoßend: zurück bleiben große Flecken und eine Spur des herabrutschenden Kügelchens bis auf den Steinboden. Kein schöner Anblick für Busreisende und Passanten.
Viele meiden mittlerweile die Sitzbänke und halten Abstand zu den verschmierten Glasscheiben. „Das Problem ist uns bekannt“, erklärt Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger. Der Stadt sei das Phänomen aufgefallen, seit der Bubble-Tea-Laden im Reschop Carré im Mai eröffnet habe. „Seitdem muss der Busbahnhof einmal in der Woche grundgereinigt werden“, berichtet der Stadtsprecher. „Sowohl die Glasscheiben, als auch der Boden sind vollkommen verschmutzt.“ Zu den Kosten möchte sich Griesohn-Pflieger nicht äußern.
In den kommenden Wochen werde die Stadt jedoch verstärkt mit Ordnungskräften am Busbahnhof präsent sein, verspricht der Stadtsprecher: „Wir versuchen natürlich, diese Entwicklung zu verhindern.“
Die bunten Farben und der süße Geschmack des neuen Kaltgetränks lockt besonders die jüngere Generation in den Bubble-Tea-Laden im Carré. Zum Verhalten ihrer jugendlichen Kunden können die Mitarbeiter des Ladens jedoch nichts sagen, eine besondere Anleitung zum Umgang mit dem Getränk gibt es nicht. Letztendlich liege es in der Hand der Jugendlichen, verantwortungsvoll mit Lebensmitteln und städtischem Eigentum umzugehen.
In öffentliche Verkehrsmittel dürfen die süßen Kaltgetränke jedenfalls nicht mitgenommen werden – aus Gründen der Sauberkeit. „Wir haben keinen Überblick über die Sauberkeit in den einzelnen Fahrzeugen“, erklärt VRR-Sprecher Johannes Bachteler: „Daher kenne ich auch keine konkreten Fälle von Bubble-Tea-Verschmutzung in Bussen.“ Trotzdem weist er darauf hin: „Die Fahrer achten stark auf die Verschmutzung der Fahrzeuge.“ Auch am Busbahnhof müssten Jugendliche mit Bubble-Tea-Bechern und Trinkhalmen die Busse vor der Abfahrt wieder verlassen oder sich vor dem Einsteigen von ihrem Getränk trennen – damit die Busscheiben in Zukunft nicht aussehen wie die Glasscheiben am Busbahnhof.
Am vergangenen Freitag wurde den ersten beiden Jugendlichen der Zutritt in den Bus verweigert, weil sie sich nicht von ihrem Bubble Tea trennen wollten.