Hattingen. . Hansi Wagner hat auf vielen Plätzen und in vielen Ligen gekickt. Heute ist er Hausmeister
Hans-Joachim Wagner, von allen nur Hansi gerufen, war als Spieler und Trainer eine der anerkanntesten und temperamentvollsten Figuren der Hattinger Fußball-Szene und feierte mit mehreren Klubs Erfolge. Noch heute verfolgt er, was auf heimischen Plätzen passiert, wenn auch nur noch als Zaungast.
Die ersten Ballberührungen hatte Hansi Wagner in Welper. Nicht auf Rasen oder Asche, sondern auf Asphalt – als Straßenfußballer. „Auf dem Haidchen“ spielten der heute 61-Jährige und seine Freunde schon als Kinder Fußball. „Das waren noch andere Zeiten. Da hatte man nach der Schule nur die runde Kugel im Kopf“, erinnert er sich. Nach seiner Zeit in der Jugendabteilung der SG Welper wechselte Wagner zum TuS Hattingen. „Eine sehr schöne Zeit. Dort durfte ich in der Verbandsliga spielen, das war damals die dritthöchste Klasse. Es kamen im Schnitt 1000 Zuschauer.“
Dort wurde der junge Mann, der eigentlich Tore schießen wollte, zum rechten Verteidiger. So schaffte es Hansi Wagner in die Westfalenauswahl, für die er Länderpokalspiele bestritt. Und auch Partien gegen Auswahlmannschaften wie die Junioren-Nationalmannschaft mit dem späteren Weltmeister von 1974 Rainer Bonhof oder die Nationalmannschaft Kenias.
1972 wechselte Wagner zur SG Wattenscheid 09, aber nach zwei Jahren kam ein Angebot aus Welper, wo alles begonnen hatte. Mit Mitte 20 noch sehr jung für einen solchen Auftrag, sollte Wagner Spielertrainer bei der SG werden. „Das war schwierig, weil die meisten Leute älter als ich waren.“ Aber es stellte sich Erfolg ein. In seinen acht Jahren an der Marxstraße stieg die Mannschaft unter Wagner in die Landesliga auf. Die gleiche Position bekleidete er auch beim SuS Niederbonsfeld. „Da gab es eine tolle Gemeinschaft, das werde ich nie vergessen“, so Wagner. Gemeinschaft – ein Wort, das der ehemalige Trainer häufig benutzt. Überall habe er versucht, so ein Gefühl zu erzeugen. Auch beim VfL Winz-Baak, wohin er dann nur noch als Trainer wechselte.
Es folgten mehrere Jahre in Bochum, in Hiltrop, in Werne, beim VfB Linden und bei der DJK TuS Hordel, wo der Aufstieg in die Verbandsliga gelang. „Das war die erfolgreichste Zeit, kann man sagen.“ Ende der 1990er Jahre sollte das letzte Kapitel in der langen Fußball-Karriere Hansi Wagners aufgeschlagen werden. „Es kam ein Hilferuf aus Hattingen.“ Der TuS war in die Kreisliga B abgestiegen, und Wagner kümmerte sich um den Neuaufbau, mit vielen jungen Leuten. Wieder mit Erfolg: Die Mannschaft schaffte den Durchmarsch bis in die Bezirksliga, wo sie seitdem spielt. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Wagner.
Ab 2003 ist Hansi Wagner seinen Weg ohne den TuS weiter gegangen. Und ohne den Fußball. „Mich hat die Kraft verlassen, ich musste zwischen Beruf und Sport wählen“, sagt der Hausmeister der Erik-Nölting-Schule. Weil die Entscheidung für den Beruf fiel, verfolgt Hansi Wagner die heimische Fußball-Szene heute nur noch aus der Entfernung, aber immer noch aufmerksam. „Ich gucke mir immer wieder Spiele an, beim TuS, in Niederwenigern oder Welper“, sagt er. „Viele entwickeln sich ja gut. Das bei der TSG Sprockhövel ist eine tolle Geschichte, und Niederwenigern tritt jetzt ein bisschen in deren Fußstapfen.“ Allerdings, daraus macht Hansi Wagner kein Geheimnis, wäre es ihm lieb, wenn sich seine alten Vereine TuS Hattingen und SG Welper auch ein wenig höher orientieren könnten.